
Deutsche Bahn (Schiene & Bus): Verhandlungen werden fortgesetzt
Am Montag haben sich die Verhandlungsführenden der DB AG und der EVG in Frankfurt zu einem Abstimmungsgespräch getroffen. Das vertrauliche Gespräch verlief konstruktiv.
Am Montag haben sich die Verhandlungsführenden der DB AG und der EVG in Frankfurt zu einem Abstimmungsgespräch getroffen. Das vertrauliche Gespräch verlief konstruktiv.
Der Verhandlungsführer der EVG, Kristian Loroch, hat sich „sehr besorgt“ angesichts der Entscheidung der Deutschen Bahn gezeigt, die Tarifverhandlungen mit der EVG nicht fortzusetzen zu wollen. „Die DB AG dreht ohne jede Not an der Eskalationsspirale. Wir erleben jetzt schon zum zweiten Mal, dass der Arbeitgeber einfach abreist und unsere Kolleginnen und Kollegen fassungslos zurücklässt.
Die EVG hat das von der Deutschen Bahn am Donnerstag vergangener Woche vorgelegte Angebot als „unzureichend“ zurückgewiesen. Der entsprechende Beschluss der zuständigen Tarifkommission ist am späten Dienstagabend einstimmig erfolgt.
Die EVG will die Tarifverhandlungen mit der DB AG zeitnah fortsetzen. Zum aktuellen Stand erklärt EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch:
Die EVG hat die Deutsche Bahn aufgefordert, in der Verhandlungsrunde am Dienstag ein nachgebessertes Angebot vorzulegen. „Das, was bislang auf dem Tisch liegt, ist nicht das, was die Kolleginnen und Kollegen wollen“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch.
Aktuell läuft die Tarifrunde 2023, bei der unsere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit rund 50 Unternehmen Verhandlungen führt. In Zeiten von hoher Inflation und steigender Energiekosten ist die zentrale EVG-Forderung unserer Mitglieder ein Plus von mindestens 650 Euro beziehungsweise 12 % mehr im Monat für alle Beschäftigten.
Die Warnstreiks in rund 20 Unternehmen der SPNV Branche sind am späten Dienstagabend erfolgreich beendet worden. Knapp 900 Kolleg:innen waren seit Sonntagabend bundesweit im Ausstand. In zahlreichen Standorten gab es massive Einschränkungen im Bahnverkehr. Wir sagen: Danke alle, die sich beteiligt haben und Danke für die zahlreichen Solidaritätsbekundungen!
Die EVG drängt die Deutsche Bahn zu einer schnellen Aufnahme von Tarifgesprächen. Nachdem beide Seiten in dem vor dem Frankfurter Arbeitsgericht geschlossenen Vergleich „ihren Willen zur konstruktiven Fortsetzung der Tarifverhandlungen zum Ausdruck gebracht“ hatten, haben wir die Deutsche Bahn kurzfristig für Dienstag zu Tarifgesprächen in kleiner Runde eingeladen.
Die DB AG hat am Samstag erklärt, dass sie unsere Forderungen zum Mindestlohn erfüllt. Auf Anraten des Arbeitsgerichts Frankfurt haben wir deshalb den Vergleich geschlossen, den Warnstreik bei der DB AG vorerst auszusetzen. Der Tarifkonflikt ist damit keineswegs beendet!
Die EVG ruft ihre Mitglieder weiterhin zum 50-stündigen Warnstreik ab Sonntagabend auf. Bis zum Mittag hatte die DB noch Zeit, einen Vorschlag zur Mindestlohnthematik vorzulegen. Sie hat diese Frist allerdings verstreichen lassen.