ETF-Kampagne: Verkehrsbranche für Frauen attraktiver machen!

Aktuell sind europaweit nur rund 22 Prozent der Beschäftigten in der Verkehrsbranche Frauen. „In der EU hat man es bisher verschlafen, politisch dieser Tatsache entgegenzuwirken. Dabei wäre es schon aufgrund des Fachkräftemangels dringend notwendig, auch für Frauen das Arbeiten im Verkehrssektor attraktiver zu machen. Auch der Schienenverkehr leidet darunter sehr“, so EVG-Vize Martin Burkert.

„Deshalb begrüßen wir, dass die Europäische Transportarbeiterföderation (ETF) am Mittwoch eine Kampagne gestartet hat mit dem Ziel, auf die schlechten Arbeitsbedingungen der Frauen in der Verkehrsbranche aufmerksam zu machen“, so Burkert weiter.

Mit der Umfrage, die die ETF unter weiblichen Verkehrsbeschäftigten in Europa durchgeführt hat, möchte der ETF-Frauenausschuss die Gründe für die niedrige Frauenbeschäftigungsquote aufdecken und herausfinden, was erforderlich ist, um den Verkehrssektor für Frauen gerecht und attraktiv zu machen.

Dabei geht es in erster Linie um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen insgesamt, die Gleichbehandlung und um die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Außerdem müsse der Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen und sicheren Arbeitsplätzen gewährleistet werden. Diese Kernforderungen gehen aus einer europaweiten ETF-Umfrage unter rund 3.000 weiblichen Beschäftigten aus allen Verkehrsbereichen hervor.

Bisher gehören Diskriminierung und Ungleichbehandlung, mangelnde Work-Life-Balance sowie Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz für Frauen im Verkehrssektor zur Tagesordnung.

Vor diesem Hintergrund fordert die ETF, dass alle Interessengruppen unverzüglich Gegenmaßnahmen ergreifen. „Der Verkehrssektor darf kein männlich dominierter Sektor bleiben. Wir müssen aus dieser Krise herauskommen und uns in Richtung eines Verkehrssektors bewegen, der gleiche, gesunde und gewaltfreie Arbeitsplätze für alle Beschäftigten garantiert", sagte die Vorsitzende des ETF-Frauenausschusses, Sara Tripodi.

Weitere Informationen (Englisch) auf der ETF-Webseite