Stabwechsel bei der Bundesseniorenleitung - Glückauf und alles Gute!

Mit den abgeschlossenen Organwahlen sind insgesamt 27 neue Kolleginnen und Kollegen in das höchste seniorenpolitische Gremium der EVG eingezogen. Die Verabschiedung der dafür ausscheidenden Mitglieder fiel im Frühjahr noch der Corona-Pandemie zum Opfer – sie wurde jetzt während der Sitzung der Bundesseniorenleitung nachgeholt.

Mit einigen persönlichen Worten verabschiedete EVG-Vize Martin Burkert jedes einzelne der nach Erfurt angereisten Mitglieder. Jede und jeder bekam eine Geschenktüte und eine Urkunde – und ein Profi-Foto mit Martin, welches nun professionell aufbereitet wird und als besondere Erinnerung dienen kann.

So unterschiedlich die Lebenswege der Kolleg:innen und die persönliche Geschichte ihres Engagements in unserer Gewerkschaft und in Betriebs- und Personalräten sind, allen ist eines gemeinsam: Sie haben sich nach dem Abschluss ihres aktiven Berufslebens noch zehn Jahre oder länger für die Belange der rund 70.000 Seniorinnen und Senioren in der EVG eingesetzt. Sie haben damit die Seniorenpolitik der EVG geprägt, die von vielen – auch im DGB - als herausragendes Merkmal unserer Gewerkschaft angesehen wird. Unser Motto „Wir leben Gemeinschaft“ wird auf diese Weise mit Leben erfüllt. Dafür sagen wir auch an dieser Stelle: herzlichen Dank! Und Glückauf und alles Gute für den weiteren „dritten Lebensabschnitt“.

Zur Verabschiedung angereist war auch Regina Görner, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO). Hier ist die EVG bereits seit vielen Jahren Mitglied. „Die BAGSO hat etwas zu sagen und sie wird gehört“, so Regina. „Und das hat auch mit eurem Engagement zu tun.“ Sie würdigte, dass auch der DGB mittlerweile Mitglied in der BAGSO ist „und das liegt auch an eurem engagierten Auftreten auf dem DGB-Kongress 2018.“ Dass immer mehr Kolleginnen und Kollegen auch im Ruhestand Gewerkschaftsmitglieder bleiben, „ist auch eine Chance. Denn dadurch wird die Bindung vor Ort gestärkt und wir haben eine viel bessere Basis, um auch in den Kommunen politisch aktiv zu werden.“

Seniorenpolitik im DGB - Klaus Beck zu Gast

Am zweiten Tag der Sitzung gab DGB-Seniorenkoordinator Klaus Beck eine Standortbestimmung der Seniorenpolitik im DGB und seinen Mitgliedsgewerkschaften. „Der Anteil der Seniorinnen und Senioren in den Gewerkschaften wird steigen, deswegen müssen wir ihnen Angebote machen.“ Und die dürften nicht nur in Hochglanzbroschüren und Weihnachtsfeiern bestehen, „sondern das ist eine politische Aufgabe.“ In der Altersspanne 60plus seien aber nach wie vor Mitgliederverluste zu verzeichnen; deswegen sei es notwendig, eine „organisatorische Haltepolitik“ zu entwickeln. Denn die Gewerkschaften konkurrieren hier auch mit Organisationen wie dem VdK, der sich derzeit als „Gewerkschaft der Senior:innen“ aufzustellen versucht und dabei durchaus erfolgreich ist. „Nichts gegen den VdK“, so Klaus, „aber das große Plus der Gewerkschaften ist, dass wir alle Generationen organisieren und vertreten.“

Seniorenpolitik, so Klaus, „ist Querschnittpolitik, deswegen müssen wir uns in alle Politikfelder einmischen.“ Er brachte dafür eine Reihe von Beispielen aus der Kommunalpolitik. Deswegen, so seine Forderung: Seniorenpolitik solle in die Weiterbildungsangebote für Hauptamtliche aufgenommen werden, damit wir auch kommunalpolitisch handlungsfähiger sind.

Weitere Vorhaben sind die Entwicklung einer Richtlinie für die Seniorenpolitik des DGB, die Vorbereitung einer seniorenpolitischen Konferenz und eines Workshops Digitalisierung im kommenden Jahr sowie Publikationen zur Digitalisierung und zu haushaltsnahen Dienstleistungen. 

„Was für ein Unterschied heute im Vergleich zu 2018“, resümierte die Vorsitzende der Bundesseniorenleitung, Anne Pawlitz, mit Blick auf die Entwicklung zwischen den beiden Bundeskongressen des DGB. „2018 wäre es noch nicht denkbar gewesen, dass wir einen seniorenpolitischen Antrag einstimmig durchbringen.“ Auch in der Politik müsse man dran bleiben, „beim Entlastungspaket dürfen wir nicht locker lassen, wir müssen den Druck auf dem Kessel hoch halten.“

Fotos: Andreas Pöcking