EVG und Allianz pro Schiene fordern mehr Anstrengungen gegen Schienenlärm

Der 24. April ist der Tag gegen Lärm. Ein Tag, um daran zu erinnern: Weniger Schienenlärm bedeutet mehr Akzeptanz in der Bevölkerung für die Verlagerung von Verkehren auf die Schiene. Die EVG setzt sich dafür ein, dass die dafür bereits eingeleiteten Maßnahmen konsequent fortgeführt werden.

Ein wichtiger Schritt ist hierbei das Verbot lauter Güterwagen auf dem deutschen Schienennetz ab 2020. Denn insbesondere der Güterverkehr auf der Schiene ist immer noch sehr lärmintensiv. Ebenfalls fortgeführt werden müssen aber die Umrüstung auf lärmarme Bremstechniken, die Einführung leiserer Triebfahrzeuge und die Lärmsanierung bestehender Strecken. Die EVG hat diese Forderungen auch in der Arbeitsgruppe „Leisere Bahn“ des Zukunftsbündnisses Schiene eingebracht.

Ein spezielles Thema ist in diesem Zusammenhang auch die mögliche Nutzbarmachung von Strecken des Personenverkehrs in den Nachtlagen auch für den Güterverkehr. Damit könnten lärmintensive Güterverkehrsstrecken entlastet werden. Der EVG-Landesverband Rheinland-Pfalz hat diese Variante jetzt konkret für das stark belastete Mittelrheintal ins Spiel gebracht. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Scheuer fordert der LV die Nutzbarmachung der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt und die Verlagerung von Verkehren vom Rheintal auf die Schnellfahrtrasse. Nur so könne es kurzfristig zu einer Senkung der Lärmbelastung im Rheintal kommen. „Hier sind pragmatische und schnelle Lösungen gefragt, um in Nachtlagen Verkehre bis zu einem bestimmten Gewicht auf die Neubaustrecke zu verlagern.“ 

„Der Schienenverkehr ist in den vergangenen Jahren deutlich leiser geworden, aber verursacht für Anwohner an vielen Orten in Deutschland noch immer zu viel Lärm“, bilanziert Ulrike Hunscha. Sie leitet für die Allianz pro Schiene das „Forum leise Bahnen“, in dem vom Lärm betroffene Bürger mit Vertretern der Schienenbranche an einen Tisch gebracht werden. „Die Verkehrswende braucht Verlagerung auf die Schiene und den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Dies kann nur mit der Bevölkerung gelingen.“

Übrigens: Die größte Lärmbelästigung geht in Deutschland von der Straße aus. Dies zeigt eine aktuelle Statistik des Umweltbundesamtes. Demnach fühlen sich 76 Prozent der Menschen in Deutschland durch Straßenlärm gestört oder belästigt. 44 Prozent sagen dies von Flugverkehrslärm, 38 Prozent von Schienenverkehrslärm.