Tarifrunde 2023: „Was ist vernünftig? Sechshundertfünfzig!“

Die Betriebstemperatur steigt. Einen Tag vor der ersten Verhandlung in der Tarifrunde 2023 hatte sich die EVG-Jugend etwas Besonderes ausgedacht. Rund 150 jugendliche EVG-Mitglieder demonstrierten am Verhandlungsort Fulda dafür, dass und warum die EVG in dieser Tarifrunde vor allem eines fordert: mehr Geld für alle.

Von leckeren Nudeln mit Pesto über Dosensuppen bis hin zu einer schnöden Zwiebel: anhand dreier sehr, sehr unterschiedlich gefüllter Einkaufswagen zeigte die EVG-Jugend, wie sich die galoppierenden Preissteigerungen in den vergangenen drei Jahren ausgewirkt haben. Der Warenkorb, den man sich für die vorhandenen Einkommen leisten kann, ist von 2021 zu 2023 immer kleiner geworden. Deshalb skandierten die Kolleg:innen auch: „Was, was, was ist vernünftig? Sechshundertfünfzig, sechshundertfünfzig!“

Die EVG fordert in dieser Tarifrunde eine starke soziale Komponente: Um 650 Euro sollen die Entgelte aller Beschäftigten steigen, die der Nachwuchskräfte um 325 Euro.

Vor dem Verhandlungshotel wurden die jugendlichen Demonstrant:innen von Mitgliedern der großen Tarifkommission empfangen, die bereits seit Montag tagen. 

Der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Kristian Loroch untermauerte dort noch einmal, dass wir 2023 eine gemeinsame Tarifrunde fahren. „Wir stehen zusammen, weil wir zutiefst überzeugt sind, dass wir in der gesamten Branche einheitlich gute Arbeitsbedingungen und gute Löhne brauchen. Und wir lassen uns nicht spalten!“ 

Er erteilte eine klare Absage an jeden Versuch, einzelne Bereiche wie z.B. DB Cargo oder die Busgesellschaften aus den Gesamtverhandlungen herauszulösen. „Jeder, der das versucht, wird unsere ganze Verärgerung darüber zu spüren bekommen. Und der muss wissen, dass das in diesem Falle eine sehr, sehr harte Auseinandersetzung werden würde."