Tag der Pflegenden: „Viele pflegende Angehörige kommen an ihre Grenzen“

Heute ist der Internationale Tag der Pflegenden. Ohne die Millionen pflegenden Angehörigen und ohne die Beschäftigten in der Pflege läuft nichts in Deutschland. Nicht erst die Corona-Pandemie hat das gezeigt.

„Die Menschen in Deutschland müssen sich darauf verlassen können, dass sie im Alter gut gepflegt werden. Und dass dies bezahlbar ist. Konkret heißt das, die Pflegebürgervollversicherung muss kommen. Denn nach wie vor drohen pflegebedürftige Menschen in die Armut zu rutschen, weil sie die stark steigenden Eigenanteile zur Bezahlung der Heimkosten nicht schultern können“, so Martin Burkert, stellvertretender Vorsitzender der EVG. 

Die Kolleg*innen in den Pflege- und Altenheimen brauchen bessere Einkommen, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Personalausstattung. Konkret heißt das, ausreichend qualifiziertes Personal, das leistungsgerecht in Form eines bundesweiten Tarifvertrags bezahlt wird, mehr Zeit für Pflegebedürftige sowie verlässliche und planbare Arbeitszeiten. 

„Viele pflegende Angehörige kommen an ihre Grenzen. Sie brauchen besondere Unterstützung und dürfen nicht allein gelassen werden. Für sie muss die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf verbessert werden. Zudem müssen die Entlastungsangebote ausgebaut werden. Und das hohe Armutsrisiko im Alter für Menschen, die Nahestehende betreuen - das sind vor allem Frauen - muss beseitigt werden“, fordert Burkert.   

Auch der Ordentliche Bundeskongress des DGB hat das Thema Pflege diskutiert, mit dem Leitantrag B001 ‚Arbeit der Zukunft gestalten - Sozialstaat stärken‘. Wer mehr zur Positionierung erfahren möchte, kann sie hier nachlesen. 

Der Internationale Tag der Pflegenden wird seit 1974 jährlich am 12. Mai begangen. Der Tag erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale und macht darauf aufmerksam, wie wichtig jede und jeder Einzelne ist, der pflegt.