Sächsischer Landesverband Frauen: Bildungsreise nach Berlin

Der sächsische Landesverband Frauen unterbreitete in Kooperation mit der EVA - Akademie, für interessierte weibliche Mitglieder der EVG aus Sachsen, ein zweitägiges Gesprächsangebot mit Abgeordneten des deutschen Bundestages. Die Einladungen wurden über die Betriebsgruppen und die örtlichen Frauenleitungen verteilt. Dem Angebot folgten 24 Kolleginnen.

Der sächsische Landesverband Frauen unterbreitete in Kooperation mit der EVA - Akademie, für interessierte weibliche Mitglieder der EVG aus Sachsen, ein zweitägiges Gesprächsangebot mit Abgeordneten des deutschen Bundestages. Die Einladungen wurden über die Betriebsgruppen und die örtlichen Frauenleitungen verteilt.

Dem Angebot folgten 24 Kolleginnen. Leider konnten nicht alle Kolleginnen teilnehmen, da der Besucherdienst im Bundestag die Personenzahl mit 25 begrenzt. Der LV Frauen bat den Geschäftsstellenleiter Volker Linke um Begleitung und Unterstützung, so dass die Gruppe sehr schnell vollzählig war.

Nach erfolgter Anreise am 10. Juni 2015 gaben die Abgeordneten Frau Susann Rüthrich (Dresden und Umgebung), Frau Daniela Kolbe (Leipzig) und Frau Dr. Simone Raatz (Freiberg, Mittelsachsen) sehr persönliche Eindrücke aus Ihrer Arbeit wieder. In den anschließenden Gesprächen ging es um die Themen der Vereinbarkeit Beruf und Familie, die Bedeutung des zu erwartenden Tarifeinheitsgesetzes, sowie dem Mindestlohn. Sehr schnell entfachte sich eine Diskussion. Was kann Politik? - Und - Was kann Gewerkschaft? Gesetz und Tarifverträge; verlangen Wähler - verlangen Mitglieder. Nach den 2 Tagen sagen die Teilnehmerinnen, die Diskussion war viel zu kurz. Doch sie wollen mit den Abgeordneten vor Ort, in Leipzig, in Dresden / Meißen und in Freiberg / Chemnitz weiter reden. Vielleicht kommen dann weitere interessierte EVG-Mitglieder dazu.

Danach ging es raus aus dem Paul-Löbe-Haus. Ein „straffer“ Spaziergang zum Deutschen Dom auf dem Gendarmenmarkt folgte. Hier erwartete uns ein Historiker, der uns auf einer sehr humorvollen Art die parlamentarische Arbeit nah brachte. „Wege, Irrwege, Umwege“ heißt diese zurzeit stattfindende zu empfehlende Ausstellung.

Danach ging es wieder zurück in das Paul-Löbe-Haus. Nach dem üblichen „Schleusengang“ mit den anschließenden Personenkontrollen, erwartete uns schon Frau Raatz mit Ihrer Angestellten im Gebäude.

Nach einer Erläuterung über die Architektur und die Arbeitsräume dieses Hauses, liefen wir den Gang unter dem Gebäude zum Bundestag. Auf diesem Arbeitsweg der Abgeordneten gab es viel zu sehen und zu hören und zu fragen. Mit dem Fraktionsinternen Fahrstuhl, standen wir vor dem Fraktionssaal der SPD. In dem Saal stehen Tische mit den Namen der Bundesländer, stehen Tische mit geschichtsträchtigen Namen. Simone Raatz verstand es die Kolleginnen in ihren Bann zu ziehen. Wir mussten zu dem Zeitpunkt dann das Abendbrot auf nach 20.00 Uhr verschieben. Ich glaube es hatte niemand bemerkt, dass es gar kein Mittag gab.

Ein langer Tag ging zu Ende. Doch bereits der nächste Tag lockte uns 07.00 Uhr auf die Dachterrasse des Hotels „Domicil Berlin“. Wir frühstückten bei herrlichem Sonnenschein, unter einem wolkenlosen Himmel, über den Dächern von Berlin. Die Empfehlung für dieses Hotel, stammt aus unserer Mitgliederzeitschrift „imtakt“.

Wieder im Paul-Löbe-Haus angelangt, empfing die sächsischen Mädels, der aus Bayern stammende Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Martin Burkert.

Die Themen jetzt, Tarifeinheit, Lohndumping. „Gute Arbeit verdient auch ordentliches Geld und Services erst recht“. Vergabekriterien im SPNV. Was macht der Gesetzgeber? Die Anbindung des sächsischen Fernverkehrs in Sachsen. Wie steht die Politik zu den RegioNetzen? Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. Und - mehr Verkehr auf die Schiene.

Martin Burkert ging als guter Kenner dieser Materie, auf alle diese Themen ein. Er erläuterte unseren guten Tarifabschluss mit der DB. Als Politiker erläuterte er auch das Tarifeinheitsgesetz. Er erläuterte, wer das Gesetz zum Mindestlohn endlich eingebracht hat. Doch sprach er auch zu dem sich im parlamentarischen Verfahren befindenden Gesetzesentwurfs, eines Bundesvergabegesetzes. Hier sollen Regelungen hinein, für die Tariftreue und den Betreiberwechsel. Dazu gibt es u.a. auch Gespräche zwischen Bund und EVG. - Übrigens nur Bayern und Sachsen haben keine Tariftreueregelungen. Wir wissen das der DGB Sachsen, dies nach wie vor, immer wieder auf der Tagesordnung hat und dazu auch Aktionen organisiert.

Am 30. Juni 2015 findet ein „Schienengipfel“ mit dem Bundeswirtschaftsminister und unserem Vorsitzenden Alexander Kirchner statt.

Doch Martin Burkert machte auch Aussagen zu dem Konjunkturprogramm. Dazu gehören die Runderneuerung von Stellwerken, der Lärmschutz, die Elektrifizierung und Sanierung von Bahnhöfen. Über die LuFV werden 30 Mio € für Sanierungen der 3-S-Zentralen zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres Info gab uns Martin Burkert, dass in den nächsten Wochen eine Bürgerbeteiligung über alle bundesdeutschen Verkehrsprojekte stattfinden soll.
Doch der Verkehrsausschussvorsitzende berichtete auch mit sehr bewegenden Worten über den Flugzeugabsturz in Frankreich.

Auch dieses Gespräch ging zu Ende und es war gefühlt viel zu kurz. Der Gewerkschaftssekretär Volker Linke bat ihn um Zusage für ein verkehrspolitisches Gespräch nach Sachsen.

Bevor wir die Rückfahrt nach Sachsen antraten, wertete die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Frauen, unsere Kollegin Cindy Winter-Thiel gemeinsam mit den mitgereisten Kolleginnen diese Bildungsfahrt aus. Viele waren das erste Mal bei einer gewerkschaftlichen Bildung dabei. Die Gespräche fanden sie gut und interessant. Manche waren über die Offenheit der Politiker überrascht. Doch alle fanden es gut, dass wir alle miteinander reden. Und irgendwie fanden sie die Abgeordneten sympathisch.

In der Gruppen befanden sich Kolleginnen von DB Netz, DB Sicherheit, DB Regio; DB Services, DB Fernverkehr, DB Fahrzeuginstandsetzung, DB Schenker, DB RegioNetz und eine Querschnitt über alle Berufsgruppen und Azubinen.

Die Kritik an uns Organisatoren; gebt uns zukünftig mehr Zeit zum Reden auch untereinander. Über den eigenen Betrieb schauen, mehr über andere Berufe zu hören, nötigt untereinander Anerkennung und Respekt ab. Die 24 Kolleginnen hatten sehr schnell zueinander gefunden, so dass es ein echter Beitrag im Sinne der politischen Bildung war.

Den mitgereisten Kolleginnen möchte ich an dieser Stelle noch mal meinen Dank sagen; auch mir hat es Spaß gemacht und erzählt es in Euren Betrieben weiter.