Ortsverband Mainfranken: Jubilarehrung in Würzburg

EVG-Vorstandsmitglied Frank Hauenstein hat die Festansprache bei der Jubilarehrung in Würzburg für den EVG-Ortsverband Mainfranken gehalten und insgesamt 163 Jubilare geehrt. Ortsverbandsvorsitzender Thomas Scheb begrüßte die Gäste und die Lebensgefährt:innen im festlich dekorierten Saal.

Alle Jubilare zusammen brachten es auf 8.325 Jahre Gewerkschaftszugehörigkeit und sie standen im Mittelpunkt der größten Veranstaltung des Ortsverbandes Mainfranken.

Mit den Worten „Unser aller Dank gilt Euch für die jahrzehntelange Treue zur EVG“, begrüßte der Ortsverbandsvorsitzende Thomas Scheb die anwesenden Jubilare. 18 Jubilare wurden für 25 Jahre, 18 Jubilare für 40 Jahre, 71 Jubilare für 50 Jahre, 18 Jubilare für 60 Jahre, 29 Jubilare für 65 Jahre, 7 Jubilare für 70 und 2 Jubilare für 75 Jahre Mitgliedschaft zur EVG geehrt. Scheb hob den anwesenden Jubilar Kurt Rosenberger (Gemünden) für 75 Jahre Mitgliedschaft besonders hervor. Er ergriff spontan das Wort und bedankte sich für die Ehrung mit den Worten: „Er war mir von Beginn meiner Beschäftigung klar, dass ich die gewerkschaftliche Idee der Solidarität unterstütze und das ist mir bis heute eine Herzensangelegenheit geblieben.“

Fast genau ein Jahr nach seiner Wahl in den vierköpfigen geschäftsführenden Vorstand der EVG, hielt Frank Hauenstein die Laudatio auf die treuen Eisenbahner:innen. Die Wertschätzung des bei weitem nicht selbstverständlichen, ehrenamtlichen Engagements, drückte Hauenstein in den übermittelten Grüßen des Bundesvorstandes und dem Dank an die Jubilare, den Ortsverband Mainfranken und die EVG-Geschäftsstelle Würzburg aus. In Zeiten von Mitgliederzahlen um die 500.000 funktionierte das System Eisenbahn bei jedem Wetter stabil; heute läuft es selbst bei bestem Wetter alles andere als zuverlässig. Fahrgäste und Güter pünktlich von A nach B zu bringen, ist immer noch der Ansporn aller Eisenbahner:innen. Nicht nur das Thema Verspätungen und die viel zu zahlreichen strukturellen Probleme bei der Bahn bieten genug Punkte, dass die „Bahn nach Fußball auch heute noch das Gesprächsthema Nr. 1 ist“.

Als gemischtes Jahr bezeichnete der Jubilarredner den Rückblick mit dem Fokus auf die große Tarifrunde 2023 der EVG mit 50 verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen. Zwei erfolgreichen Warnstreiks stand der Arbeitgeber DB AG gegenüber, dessen Hauptaugenmerk die Schwächung der EVG war. Während der Tarifrunde hatte man den Mitgliedern „… Mut und Seele neu eingepflanzt und wieder entnommen…“, so Hauenstein über die Entwicklung während der Tarifauseinandersetzung.

Parallel zur Aufarbeitung des Geschehenen wird sich die EVG aber weiterhin mit voller Kraft ihrer Hauptaufgabe, der Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen, widmen. Beginnend mit einem skizzierten Zeitstrahl von Zeiten der Dampflok, über den Wiederaufbau nach dem Krieg und einem Appell für den Frieden in der heutigen Welt, warf Hauenstein einen Blick auf gesellschaftliche Veränderungen im Hier und Jetzt.

Scheinbar einfache, populistische Rezepte, die mit zwei, drei Sätzen einen Schuldigen benennen, geben genauso Anlass zu Sorge, wie die internationalen Entwicklungen in Ländern wie Ungarn, Slowenien und Österreich nach deren Wahlen. Bildung und Bildungsgleichheit sind ein Schlüssel für ein gesellschaftliches Miteinander. Daher wird sich die EVG in diesem Bereich auch in Zukunft weiter engagieren. Persönlich mache er sich keine Sorgen über den Planeten, sehr wohl aber um die Zukunft der Menschen, die auf ihm leben.

Ein Jahr nach dem Gewerkschaftstag ist es laut Frank Hauenstein klar, dass die Verkehrspolitik mit der wichtigste Aktivitätsbereich der neuen EVG-Spitze ist. Wenn die Antriebsart einiger Züge aus Tschechien beim Grenzübertritt nach Deutschland von Strom auf Diesel umgestellt werden muss und die Schweiz wegen der ausufernden Verspätungen keine Züge mehr ins Land lässt, sollte uns das allen zu denken geben.

„Den Finger in die Wunden der Verkehrspolitik zu legen und um gute Tarifverträge zu kämpfen, ist aber bei Weitem nicht alles, wofür EVG kämpft. Dass die Auswirkungen des Deutschlandtickets (49-€-Ticket) nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden, ist genauso eine Aufgabe und Herausforderung, wie die Forderung der Inflationsausgleichsprämie auch für Rentner: innen,“ betonte der Festredner.

Mit der Feststellung, „… jeder von euch ist ein Wegbereiter…“ und dem damit verbunden Dank für die langjährige Treue zur EVG beendete Frank Hauenstein seine Rede zu Ehren der zahlreichen Jubilare. Mit Unterstützung von Frank Hauenstein und dem EVG Geschäftsstellenleiter Michael Eckel überreichte der Ortsverbandsvorsitzende Thomas Scheb Urkunden, individuelle Präsente und eine Anstecknadel. Gut gestärkt und frisch motiviert durch die begeisternde Rede und gute Gespräche mit den anwesenden Kollegen: innen, endete die Veranstaltung in bleibender Erinnerung aller Teilnehmer:innen.