Neustart bei der DB - nur mit den Instandhaltungswerken

„Wenn die vom Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder proklamierte Neustart bei der DB AG mit der ‚Agenda für zufriedene Kunden‘ Wirklichkeit werden soll, ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg eine leistungsfähige Werkelandschaft innerhalb der DB AG.

Die vom Minister proklamierten Ziele wie mehr Zuverlässigkeit und mehr Komfort in den Zügen lassen sich ohne den engagierten Einsatz und die entsprechenden Qualifikationen der Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten nicht realisieren“, machte der Sprecher der Zentralen Fachgruppe Werke, Ronald Ditte, während einer aktuellen Sitzung in Eisenach deutlich.

Die Züge müssten regelmäßig gewartet, instandgesetzt und modernisiert werden, um zuverlässig fahren zu können. Dazu bedürfe es hochspezialisierter Fachkräfte, die im Augenblick allerdings um ihre Zukunft fürchteten. 

„Die bisher bekannten Ziele des Konzerns, um Personal einsparen, dürfen nicht dazu führen, dass notwenige Aufträge immer öfter durch Zeitarbeitende erledigt werden. Diese Entwicklung wäre fatal“, so Ditte. 

Dringend notwendig sei deshalb eine zukunftsweisende Werkestrategie. Um auch dem Qualitätsanspruch der künftigen DB Vorstandsvorsitzenden gerecht zu werden, müssten alle bestehenden Werke und Standorte erhalten bleiben und die notwendigen Investitionen erfolgen. Wichtig sei, dass Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten für Eisenbahnunternehmen außerhalb der DB AG ermöglicht werden. „Dieses Standbein ist für uns unheimlich wichtig, um die vorhandenen Werke dauerhaft auslasten und wirtschaftlich profitabel betreiben zu können. Dann brauchen auch keine Standorte geschlossen zu werden, die in ein paar Jahren dringend wieder gebraucht werden“, betont Ditte.

Für die Zentrale Fachgruppe Werke der EVG ist deshalb klar: „Mit der bisher beabsichtigten Schließung bei der DB Cargo und den geplanten harten Einschnitten in der Fahrzeuginstandhaltung verspielt der DB Konzern seine Zukunftsfähigkeit. 

„Nach Vorstellung der neuen Agenda durch den Verkehrsminister muss nun ein Umdenken erfolgen. Mehr Zuverlässigkeit wird es nur geben, wenn die Werke gestärkt werden. Dieser Schritt ist jetzt überfällig“, so die Zentrale Fachgruppe Werke.