Kroatien: Wenn Gewerkschafter unbequem werden…

Dalibor Petrovic ist Lokführer, Gewerkschafter und Aufsichtsrat. Eine Kombination, die manchem nicht passt. So in der Führungsebene seines Arbeitgebers, der kroatischen (staatseigenen) Eisenbahn HŽPP. Sie hat Dalibor gekündigt - weil er „die Würde des mittleren Managements verletzt“ habe. Wie das? Dalibor Petrovic hatte in seiner Funktion als Gewerkschafter (er ist Vize-Chef der Gewerkschaft RETUC) Mitglieder des mittleren Managements auf ihre Verpflichtung hingewiesen, gesetzliche Regelungen zur Eisenbahnsicherheit und gegen Arbeitszeitbetrug einzuhalten.

Dalibor Petrovic ist Lokführer, Gewerkschafter und Aufsichtsrat. Eine Kombination, die manchem nicht passt. So in der Führungsebene seines Arbeitgebers, der kroatischen (staatseigenen) Eisenbahn HŽPP. Sie hat Dalibor gekündigt - weil er „die Würde des mittleren Managements verletzt“ habe.

Wie das? Dalibor Petrovic hatte in seiner Funktion als Gewerkschafter (er ist Vize-Chef der Gewerkschaft RETUC) Mitglieder des mittleren Managements auf ihre Verpflichtung hingewiesen, gesetzliche Regelungen zur Eisenbahnsicherheit und gegen Arbeitszeitbetrug einzuhalten. Die Reaktion der Unternehmensleitung kam prompt - in Form der Kündigung.

Nach kroatischem Recht dürfen Gewerkschaftsfunktionär/innen nur mit der Zustimmung der Gewerkschaften entlassen werden. RETUC gab diese Zustimmung nicht, HŽPP ging vor Gericht. In erster Instanz bekam Dalibor Petrovic Recht, HŽPP ging in Berufung. Innerhalb nur einer Woche wurde das Urteil der Vorinstanz kassiert. Nicht nur für kroatische Verhältnisse ist das ein erstaunliches Tempo. Auch dass das „Urteil“ ohne Anhörung Dalibor Petrovics zustande kam, lässt aufhorchen.

Probleme sind Dalibor Petrovic nicht neu. Als Aufsichtsratsmitglied der HŽPP hatte er 2014 Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe öffentlicher Aufträge aufgedeckt. Seitdem sind Drangsalierungen an der Tagesordnung: versuchte Kündigungen, Morddrohungen, anonyme Briefe etc.

„Offenbar soll hier ein missliebiger Gewerkschafter mundtot gemacht werden“, sagt der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. Die EVG setzt sich massiv für eine Rücknahme der Kündigung ein. „Konflikte im Betrieb müssen geregelt ausgetragen werden und nicht durch Rauswurf. Wir sagen ganz klar: Ein Gebaren wie das der HŽPP darf in Europa keinen Platz haben.“