„Ich bleibe ein Kind dieser Stadt“

Als erster Nürnberger überhaupt ist Martin Burkert Vorsitzender einer DGB-Gewerkschaft geworden. Grund genug für den Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, einen Empfang für Martin zu geben. Mit dabei: Freunde und Familie, Gäste aus dem Bundestag und der kommunalen Politik und aus den Gewerkschaften.

OB Markus König gratulierte Martin Burkert zur Wahl zum EVG-Vorsitzenden. „Nürnberg war immer und ist eine Eisenbahnerstadt“, so der CSU-Politiker. Er erinnerte daran, dass hier vor 187 Jahren die Geschichte der Eisenbahn in Deutschland ihren Anfang genommen hat. „Gemeinsam tragen wir viel Verantwortung für die Verkehrswende.“

Martin Burkert nahm den Faden auf und rekapitulierte seinen Werdegang als Eisenbahner, Kommunal- und Bundespolitiker in der Frankenmetropole und natürlich auch als Gewerkschafter. „Ich bin und bleibe ein Kind dieser Stadt!“ Als seinen größten Erfolg sieht er bis heute die Rettung des ICE-Werks: Die schon beschlossene Schließung des Werkes konnte 2001 mit vereinten Kräften verhindert werden. 

Natürlich warf der EVG-Vorsitzende aber auch einen Blick auf die aktuellen verkehrs- und gewerkschaftspolitischen Herausforderungen. Da steht natürlich die demnächst beginnende Tarifrunde 2023 ganz oben. „Die Erwartungshaltung unserer Mitglieder ist groß und wir werden sie nicht enttäuschen.“ In der kommenden Woche werden rund 300 Mitglieder aus rund 50 Tarifkommissionen die zentralen und auch die unternehmensspezifischen Forderungen der EVG in einer gemeinsamen Konferenz beschließen. 

Verkehrspolitisch ist es wichtig, die nächsten Schritte für die sozialökologische Verkehrswende zu tun. Das 49-Euro-Ticket könne hier entscheidend sein. „Es muss nicht nur für die Kund:innen, sondern auch für die Beschäftigten ein Erfolg werden.“ Verkehrswende findet aber auch ganz konkret vor Ort statt, und daher sprach sich Martin Burkert klar für den Neubau des ICE-Werks in Nürnberg aus. „Wir brauchen das neue Werk in unserer Region. Der Dialog mit den Bürgerinitiativen ist wichtig, aber es braucht solche Projekte, um den klimafreundlichen Verkehrsträger Schiene voranzubringen.

Einig waren sich der Sozialdemokrat Burkert und der Christsoziale Markus König in einem Punkt: Für Demokratinnen und Demokraten ist es heute wichtiger denn je, klare Kante gegen Rechts zu zeigen und für Vielfalt und Toleranz einzutreten.