Frauen Nord-Ost bleiben weiterhin gemeinsam am Ball

Schneegeriesel und kalter Wind begrüßten die EVG-Frauen aus der Region Nord-Ost, die zu einer gemeinsamen Klausur nach Fürstenberg/Havel angereist waren. Doch das ungemütliche Wetter konnte die gute Laune der Frauen nicht vertreiben.

Die Tagesordnung für die zweitägige Klausur war umfangreich. Zunächst befassten sich die Kolleginnen intensiv mit dem Thema „Vereinbarkeit Familie, Beruf und Biografie“, hierzu ist im September eine neue Rahmen-Konzernbetriebsvereinbarung (R-KBV) bei der DB AG in Kraft getreten. Obwohl schon vor vielen Jahren eine entsprechende Vereinbarung im Unternehmen abgeschlossen wurde, ist vielen der Regelungsinhalt bisher nicht bekannt. Die Betriebsvereinbarung regelt die Unterstützung und Förderung der Beschäftigten bei der DB AG, wenn es darum geht, Kindererziehungsaufgaben und Pflegearbeit mit der Berufstätigkeit in Einklang zu bringen. 

Betroffen von dieser Doppelbelastung sind meist die Frauen. Deutlich wurde den Kolleginnen, dass bei auftretenden Problemen immer der Betriebsrat mit ins Boot geholt werden sollte, denn dieser ist bei Themen wie bspw. Änderung der Arbeitszeit oder Arbeitsort immer in der Beteiligung. Die EVG-Frauen stellten erste Überlegungen an, wie die Inhalte der R-KBV in der Belegschaft weiterverbreitet werden können. Sie werden das Thema im kommenden Jahr in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten weiterverfolgen.

Die anstehende Tarifrunde beschäftigt alle Gewerkschaftsmitglieder. Deshalb stand auch dieses Thema auf der Tagesordnung. Ausgehend von den Tarifauseinandersetzungen der letzten Jahre, ging es um mögliche Tarifforderungen. Die Frauen diskutierten darüber, ob es eine Lohn-Preis-Spirale gibt, oder ob es nicht eher eine Preis-Lohn-Preis-Spirale ist. Die Aspekte eines Einmalbetrages zum Ausgleich der erheblichen Preiserhöhungen und einer prozentualen Tabellenentgelterhöhung wurde gegenübergestellt. Bei den Überlegungen, wie die Tarifforderungen umgesetzt werden können, war die Streikbroschüre der EVG sehr hilfreich. Die Frauen sind jetzt gut gerüstet für die kommenden Diskussionen.

Die Klausur wurde auch genutzt, um erste Themen für das kommende Jahr festzulegen. Dabei flossen die Arbeitsschwerpunkte der Bundesfrauenleitung ein. Angerissen wurde das Thema der Toilettensituation in den Betrieben, die insbesondere für die Kolleg:innen auf den Lokomotiven und im operativen Dienst ein zu wenig beachtetes Problem ist. Die Kolleginnen werden sich im kommenden Jahr weiter mit dem Thema befassen. Das Thema Gewalt gegen Frauen ist speziell nach dem brutalen Vorgehen der Polizei im Iran in allen Köpfen. Selbstverständlich beteiligten sich die Frauen daher an der Fotoaktion des DGB zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November. Die Klausur endete mit einem kleinen Rundgang in der Gedenkstätte Ravensbrück.