Digitalisierung - Mindeststandards festlegen

Wie sieht die Arbeit der Zukunft aus? Welche Rahmenbedingungen wollen und müssen wir gestalten und was regeln? Welche Erwartungen haben unsere Kolleginnen und Kollegen an die Arbeit der Zukunft? Diese und weitere Fragen diskutierten über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des siebten regionalen Workshops Arbeit 4.0 in Berlin.

Wie sieht die Arbeit der Zukunft aus? Welche Rahmenbedingungen wollen und müssen wir gestalten und was regeln? Welche Erwartungen haben unsere Kolleginnen und Kollegen an die Arbeit der Zukunft? Diese und weitere Fragen diskutierten über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des siebten regionalen Workshops Arbeit 4.0 in Berlin.

Klar ist: Die Digitalisierung betrifft, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität, alle Bereiche und alle Arbeitsplätze. Und - wir brauchen neue Sicherheiten mit mehr Flexibilität für unsere Kolleginnen und Kollegen. Dafür müssen Mindeststandards festgelegt werden. Das gilt beispielsweise für die Arbeitszeit. Diese flexibler, sowohl räumlich als auch zeitlich zu gestalten, bringt viele Chancen, die es zu nutzen gilt. Aber es gibt auch Risiken, die es zu minimieren gilt. Welche Regeln können und müssen aufgestellt werden zum Beispiel für mobile Arbeit? Eine Forderung dazu war, Fahrzeit ist gleich Arbeitszeit. Oder aber für flex@work? Dabei nutzen mehrere Beschäftigte die Büroräume flexibel, weil vielleicht teilweise Telearbeit vereinbart wurde.

Bei allen neuen Arbeitsformen und neuen Technologien müssen Arbeits- und Gesundheitsschutz beachtet werden. Gesundheitsprävention gewinnt noch mehr an Bedeutung, auch um psychische Belastungen zu verringern. Standards sollte es auch für die Qualifizierung geben, zum Beispiel für E-Learning oder aber die Verpflichtung für den Arbeitgeber rechtzeitig vor Einführung neue Technik zu qualifizieren.

Berufsbilder verändern sich - Aufgaben fallen weg und andere kommen hinzu. Es gibt auch völlig neue Berufe. Das muss genau geprüft und bewertet werden, damit eine entsprechende Wertschätzung und Honorierung erfolgt, auch für Mehrfachqualifikationen. Fazit aller sieben Workshops: Der Mensch muss im Mittelpunkt bleiben - bei allem technischen Fortschritt. Das war die klare Aussage aller Teilnehmer. Deshalb müssen wir von Beginn an mitgestalten.

Das Spektrum ist breit. Und es gibt Handlungsbedarf. Die Digitalisierung muss tariflich und betrieblich so begleitet werden, dass dadurch für unsere Mitglieder mehr Chancen als Risiken entstehen.


 

  „Auch als Betriebsräte müssen wir den Umgang mit den neuen Medien lernen und kreativ anwenden, wenn wir den Kontakt zu unseren Kolleginnen und Kollegen halten wollen. Chats, Facebook und so weiter gehören dazu. Betriebsversammlungen müssen zu Treffpunkten entwickelt werden, wo nicht nur Informationen angeboten werden, sondern der Austausch untereinander gefördert wird.“

Rainer Perschewski, BR-Vorsitzender, Stationen&Service Zentrale 
   
„Für unsere Mobilteams, die Wartungsarbeiten direkt vor Ort durchführen, brauchen wir Standards. Dazu gehören überschaubare, familiengerechte Arbeitszeiten, Einhaltung der Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheitsbedingungen. Außerdem sollten die Fahrzeiten als Arbeitszeit gelten und es muss ordentliche Sozialeinrichtungen geben.“

Heinz-Gerd Kretschmer, BR, Werk Cottbus
   
„Die Arbeits- und Gesundheitsschutzregeln müssen den digitalen Veränderungen angepasst werden. Es gibt zum Beispiel klare Regeln für Bildschirmarbeitsplätze aber was ist beim Arbeiten mit Smartphons oder Tablets?“

Lutz Mentzel, BR Netz, Berlin