Digitale Talkrunde: „Bundestagswahl - Was wir Frauen wollen - was die Parteien planen“

Gut besucht war die digitale Talkrunde zur Bundestagwahl mit den Schwerpunkten Frauen- & Gleichstellungspolitik. Mehr als 45 Kolleg*innen waren zusammengekommen, um mit Rosina Baumgarten (SPD) und Cornelia Moehring (Die Linke) zu diskutieren, weitere demokratische Parteien waren angefragt, nutzten ihre Chance aber nicht.

In Nürnberg und Berlin trafen sich die Ortsfrauenleitung (pandemiekonform) vor Ort, um der Veranstaltung zu folgen. „Uns war wichtig, uns gemeinsam zur Bundestagswahl zu informieren und den Kolleginnen klar zu zeigen, wer hier wo steht“, so Monika Goth, Vorsitzende der Ortsfrauenleitung Nürnberg.

Die Bundesfrauenleitung der EVG wurde von der Vorsitzenden Nadja Houy auf dem virtuellen „Podium“ vertreten, die klar machte, was die EVG-Frauen von den Parteien erwarten.

„Wir haben unsere Anforderungen zur Bundestagswahl beschlossen, sehr genau im Blick, was die Parteien jeweils im Wahlprogramm fordern und werden eine neue Bundesregierung daran messen, was sie für Gleichstellung und Vereinbarkeit tut“, so Houy zur Veranstaltung.

Durch die Veranstaltung führte Helga Petersen als Moderatorin. Bei einem Ritt durch die Themen wurde deutlich klar, wo die Probleme liegen und zumindest die anwesenden Parteien waren sich auch einig, diese anzugehen. Bei Thema Kinderbetreuung machte Houy deutlich, dass bei den bedarfsgerechten Öffnungszeiten, gerade für die Kolleg*innen im Schicht- und Wechseldienst zu wenig passiert sei.

„Die Landesverbände Frauen der EVG haben eine detaillierte Auswertung zur Situation in der Kinderbetreuung durchgeführt. Die Ampeln bei den Öffnungszeiten stehen auch nach den Maßnahmen aus dem „Gute-KiTa-Gesetz“ noch allzu oft auf Rot“, kritisierte Houy die aktuelle Situation.

Neben der Pflege und Vereinbarkeit ging es auch erneut um Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter. Hier war man sich einig beim Handlungsbedarf und alle Sprecher*innen kritisierten deutlich die bestehenden Gesetze.

„Das es überhaupt ein zweites FüPoG gibt, ist ein Erfolg. Ein großer Wurf ist es aber nicht, wir brauchen mehr verbindliche Quoten und das weiterhin 0% Frauenanteil als Ziel gesetzt werden können, ist nach wie vor ein schlechter Scherz“, so Houy zur Förderung von Frauen in Führung.

Beim Thema ILO-Konvention 190 (Gegen Gewalt und sexuelle Belästigung) zeigten sich die Vertreter*innen der Parteien verwundert über den Stillstand. Hier konnte Nadja Houy durch die intensive Beschäftigung der Bundesfrauenleitung mit dem Thema aufklären und auf die Blockade im europäischen Rat verweisen, die gerade erst von der griechischen Regierung umgangen wurde.

Die EVG wird sich weiterhin dafür einsetzen, für alle Kolleg*innen die Vereinbarkeit(en) zu verbessern und vehement die Gleichstellung der Geschlechter einfordern. Wir erwarten insbesondere von einer neuen Bundesregierung hier die notwendigen Voraussetzungen und gesetzlichen Regelungen zu schaffen und werden sie daran messen.