Connecting Europe Express in Paris angekommen

Drei Züge, 26 europäische Länder, 20.000 Kilometer Strecke, der Connecting Europe Express ist ein Zug der Superlative. Seit Anfang September war er unterwegs, am Donnerstag ist er in Paris angekommen.

Die Europäische Kommission wollte damit ein Signal setzen für ihren Green Deal. Die EVG und mobifair unterstützen dieses Ziel und auch das CEE-Projekt - aber ungetrübt fällt unsere Bilanz nicht aus. 

In Paris wurde die Ankunft des Zuges von Protesten begleitet. Hintergrund: Gemeinsam mit der ETF und unseren Schwestergewerkschaften warnen wir davor, den Wettbewerb als Allheilmittel zu sehen. Wettbewerb als solcher führt noch nicht zu mehr Verkehr auf der Schiene. Er muss sozial ausgestattet sein. Denn die Arbeitsplätze bei den Eisenbahnen müssen sicher und die Arbeit muss attraktiv sein, um auch künftig Menschen für diese Arbeit begeistern zu können. 

Nicht eingeladen auf der Stecke durch Europa waren Gewerkschaften als Interessenvertreter derjenigen, die diese grenzüberschreitenden Erlebnisse erst möglich machen: als Lokführer*innen, als Zugbegleiter*innen, als Servicekräfte, als Reiniger*Innen oder als Werkstattpersonal. „Das hat uns schon sehr verärgert und das haben wir der EU-Kommission so auch mitgeteilt“, sagte EVG-Vize Martin Burkert, als der CEE in Berlin Station machte. Er zieht zugleich ein durchwachsenes Zwischen-Fazit des Europäischen Jahrs der Schiene: „Das Signal ist gut und richtig, dass der Schienenverkehr gefördert werden muss, um die Klimaziele des Green Deal zu erreichen. Aber sehr viel Konkretes dafür ist in diesem Jahr bisher nicht passiert.“