EVG-Erfolg: Trassenpreisförderung verhindert massiven Druck auf Beschäftigte und Bahnverkehr
Der Druck der EVG hat sich ausgezahlt: Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Freitag die zuvor vom Verkehrsministerium gestoppte Trassenpreisförderung im Fernverkehr nun doch freigegeben.
Insgesamt 105 Millionen Euro stehen damit für dieses Jahr beim Personenfernverkehr wieder zur Verfügung, eine neue rechtssichere Förderrichtlinie für 2026 befindet sich derzeit in der Schlussabstimmung.
Durch diese und weitere Maßnahmen werden die Trassenpreiserhöhungen insgesamt beim Güter- und Fernverkehr künftig abgefedert.
Der EVG-Vorsitzende Martin Burkert betonte die Bedeutung dieser Entscheidung:
„Mit der Freigabe der 105 Millionen Euro für den Fernverkehr und den beschlossenen Maßnahmen zur Abdämpfung der Trassenpreise hat der Bundestag in letzter Sekunde horrende Preissteigerungen für Bahnkunden verhindert. Das begrüßen wir ausdrücklich. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Politik das drohende Problem lange nicht wahrhaben wollte. Deswegen ist das am Ende auch ein Erfolg von EVG und Branchenverbänden, die in den letzten Wochen und Monaten immer den Druck hochgehalten und so letztendlich die Koalition zum Einlenken gezwungen haben.“
Außerdem wurde die Trassenpreisförderung im Güterverkehr für 2026 dadurch erhöht, dass zukünftig Pönale-Zahlungen zusätzlich dafür verwendet werden können.
Auch wurde der Renditeanspruch beim Eigenkapital verringert: Der Zinssatz wird von derzeit 5,9 auf 1,9 Prozent gesenkt. Dadurch steigen die Trassenpreise zukünftig erheblich weniger als bisher angenommen.
Was bedeutet das konkret für die Beschäftigten?
Der drohende starke Anstieg der Trassenpreise hätte massive Folgen gehabt - nicht nur für die Kundinnen und Kunden, sondern vor allem für die Kolleginnen und Kollegen in den Verkehrsunternehmen:
Weniger Züge, weniger Arbeit
Ohne Deckelung wären Fahrpreissteigerungen im Fernverkehr kaum vermeidbar gewesen. Gleichzeitig hätte das Verkehrsangebot ausgedünnt werden müssen - mit realer Gefahr für Arbeitsplätze.
Erhöhter Kundendruck
Höhere Fahrpreise bei gleichzeitig verschlechtertem Angebot hätten zu deutlicher Unzufriedenheit bei den Fahrgästen geführt. Dieser Druck landet am Ende immer bei den Beschäftigten.
Gefährliche Lage im Güterverkehr
Im Schienengüterverkehr hätten steigende Kosten zu weiteren Kundenverlusten geführt - zusätzliche Belastung besonders für Cargo-Beschäftigte.
Es wurde also eine hochgefährliche Entwicklung verhindert, die mittelfristig Jobverluste und massiven zusätzlichen Stress für die Beschäftigten ausgelöst hätte. Ein Erfolg der EVG - weil wir gemeinsam Druck gemacht haben. Dass es noch einmal gut gegangen ist, ist kein Zufall: Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer starken EVG, die zusammen mit ihren Mitgliedern und Branchenpartnern früh gewarnt, klar Position bezogen und unermüdlich Druck aufgebaut hat.