9-Euro-Ticket

Chance für ökologische Verkehrswende und riesige Herausforderung für den ÖPNV

EVG-Erfolg: Gültigkeit des JobTickets wird erweitert

Gleich nach dem Start des 9-Euro-Tickets hatte die EVG umgehend Erleichterungen für die Kolleginnen und Kollegen gefordert, die vor Ort den Betrieb aufrechterhalten. Die DB hat reagiert.

Ab sofort und bis Ende August gelten genau die von uns geforderten Erleichterungen bei der Nutzung des JobTickets:

  • Wo es 1. Klasse-Wagen gibt, werden diese für Mitarbeitende zur Nutzung mit dem JobTicket freigegeben, wenn die 2. Klasse-Wagen voll belegt sein sollten.
  • Die Produktklassen für Mitarbeitende mit JobTicket werden aufgehoben, wenn die Nahverkehrszüge voll belegt sein sollten. Dadurch ist auch die Nutzung von Fernzügen möglich.
  • Bei eventuellen Zugräumungen wg. Überfüllung können die Mitarbeitenden im Zug bleiben.

Die EVG begrüßt ausdrücklich, dass der DB Konzern diese Erleichterungen einführt. Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten weiterhin Herausragendes. Ihnen ist es zu verdanken, dass der Betrieb trotz allem so gut läuft.

Nach dem 9-Euro-Pfingstwochenende: Dank an die Beschäftigten

Überfüllte Züge und Bahnhöfe: wie erwartet, haben viele Menschen über das Pfingstwochenende das 9-Euro-Ticket genutzt. Nach Angaben des Gesamtbetriebsrates DB Regio waren pro Tag rund 400 Züge überfüllt, so dass z.T. Reisende abgewiesen oder Fahrräder nicht mitgenommen werden konnten.

„Das 9.-€ Ticket über Pfingsten hat die Mitarbeiter:innen an die Belastungsgrenze gebracht“, so EVG-Vize Martin Burkert in einer ersten Bilanz. „Ihnen ist an erster Stelle zu danken, dass es nicht noch zu größeren Problemen kam.“

„Zu den befürchteten tätlichen Übergriffen gegen das Bahnpersonal kam es nicht, wohl aber zu verbalen", sagt der Stv. Vorsitzende des GBR DB Regio, Ralf Damde. Auch EVG-Vize Martin Burkert vermerkt positiv, „dass viele Reisende dem Aufruf der EVG gefolgt sind, sich solidarisch zu den Beschäftigten zu verhalten, was uns sehr freut.“

Offenkundig seien auch viele Reisende ohne Bahn-Erfahrung unterwegs gewesen, so Ralf Damde. „Insgesamt brauchten die Passagiere deutlich mehr Hilfestellung als sonst. Dazu gehörte auch, dass viele Menschen, die lange nicht Zug gefahren sind, nicht wussten, dass im ÖPNV nach wie vor Maskenpflicht herrscht." 

Aus Sicht der EVG kann das 9-Euro-Ticket eine Chance sein, wenn mehr Menschen auf diese Weise den SPNV für sich als Alternative zum motorisierten Individualverkehr entdecken. „Nach den drei Monaten muss eine ehrliche Bilanz des 9-Euro-Experiments gezogen werden“, so Martin Burkert. „Pfingsten hat bereits gezeigt, dass der SPNV von den Menschen angenommen wird. Deshalb muss nachhaltig in den SPNV investiert werden. Es darf nicht bei einem Strohfeuer durch das 9-Euro-Ticket bleiben. Denn nur mit einer Verkehrswende können die Klimaziele erreicht werden.“

Am 1. Juni ist das „9-Euro-Ticket“ gestartet, am Pfingstwochenende steht die erste große Bewährungsprobe bevor. Vor diesem Hintergrund hatte die EVG die Kund:innen aufgefordert, auch in möglicherweise schwierigen Situationen besonnen zu bleiben und solidarisch mit den Beschäftigten der Verkehrsunternehmen zu sein.

Das 9-Euro-Ticket, gedacht ursprünglich als Entlastung für Arbeitnehmende, ist zugleich der größte verkehrspolitische Feldversuch. Denn voraussichtlich werden in den kommenden Wochen Millionen Fahrgäste zusätzlich in Züge und Busse einsteigen. Dafür haben ÖPNV und SPNV nicht die notwendigen Kapazitäten, weder was Fahrzeuge und Personal betrifft, noch was die Infrastruktur betrifft. Die drei Sommermonate werden insofern eine echte Herausforderung für die Beschäftigten und die Unternehmen.

Dennoch kann das 9-Euro-Ticket eine Chance für die Verkehrswende werden. Daher wollen wir, dass der Versuch ein Erfolg wird. Denn ein (auch preislich) attraktiver ÖPNV kann für viele Menschen eine echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr sein. Und diese Verkehrswende brauchen wir, um den Klimawandel zu bewältigen.

Martin Burkert im ZDF-Mittagsmagazin

Allerdings kann es in dieser Zeit auch zu schwierigen Situationen kommen; z.B. wenn Züge und Bahnhöfe überfüllt sind, wenn es zu technischem Defekten kommt etc. Für diese Fälle fordern wir die Fahrgäste auf, ihren nachvollziehbaren Ärger nicht an den Beschäftigten auszulassen. „So wie wir sie kennen, werden die Kolleginnen und Kollegen alles geben“, sagt EVG-Vize Martin Burkert. „Sie haben auch in der Pandemie alles gegeben. Aber am Ende braucht es auch eine Solidarität mit den Beschäftigten.“ Am Dienstag hat sich EVG-Vize Martin Burkert zur aktuellen Diskussion um das 9-Euro-Ticket im ZDF-Mittagsmagazin geäußert. Hier kann das Interview geschaut werden.

Dein Video

Bist du Zeuge von chaotischen Zuständen geworden – auf Bahnhöfen oder in Zügen? Dann erstelle ein kurzes Video und lade es hier hoch. Gerne kannst du aber auch ein Video mit deiner Meinung zur Einführung des 9-Euro-Tickets hochladen.

Video-Upload

Tipps zur Erstellung deines Videos:
Falls Du Dir nicht sicher bist, worauf es dabei ankommt, haben wir hier ein paar Tipps für Dich dagelassen.

Allgemein:

  • Achte auf einen neutralen, ruhigen Hintergrund
  • Such Dir einen hellen Ort, jedoch nicht mit direkter Sonneneinstrahlung
  • Vermeide laute Hintergrundgeräusche

Format und Perspektive:

  • Nimm das Video am besten im Querformat auf
  • Die Kamera ist auf Augenhöhe und zeigt etwa 1/4 von Dir. Über deinem Kopf ist eine Handbreit Platz

Aufnahme:

  • Sprich direkt in die Kamera
  • Versuche Dich kurz zu halten und konzentriere Dich auf die Kernbotschaft
  • Nutz die Fokusfunktion deiner Kamera, um das Bild scharf zu stellen

Ganz wichtig: Nimm dein Video am besten mit deinem Handy auf und schick uns deinen Clip. Wir haben auf der rechten Seite dafür eine Upload-Möglichkeit eingerichtet, mit der das Verschicken problemlos möglich ist.

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