ZFG Busverkehr: Sicherheit und Tarifverhandlungen im Fokus
Anfang April hat die Zentrale Fachgruppe Busverkehr in Mannheim getagt. Die Sitzung unter der Leitung von Yvonne Liska stand ganz im Zeichen aktueller Herausforderungen im Busgewerbe, insbesondere der laufenden Tarifverhandlungen und der zunehmend angespannten Sicherheitslage für Fahrerinnen und Fahrer.
Ein zentrales Thema war der Stand der Tarifverhandlungen in den verschiedenen Betrieben. Thorsten Hagedorn von der Tarifabteilung informierte darüber, dass die Verhandlungen sehr unterschiedlich verlaufen: Während in einigen Unternehmen bereits Einigungen erzielt wurden, befinden sich andere noch in konstruktiven Gesprächen. Die Fachgruppe betonte die große Bedeutung einer fairen und zukunftsorientierten Tarifgestaltung. Nur durch angemessene Vergütung und gute Arbeitsbedingungen lasse sich das Berufsbild der Busfahrenden attraktiver gestalten. Sie sind ein entscheidender Schritt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und langfristig qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten.
Besonders dringlich erwies sich das Thema Fahrersicherheit. In mehreren Beiträgen wurde deutlich, dass Übergriffe auf Fahrerinnen und Fahrer häufig nicht ausreichend dokumentiert werden. Andreas Egert stellte das Konzept eines Ereignis- und Notfallmanagements vor und wies darauf hin, dass Vorfälle wie Überfälle an Haltestellen oder im Fahrzeug oft nicht korrekt erfasst würden. Dieses Defizit führt nicht nur dazu, dass geeignete Gegenmaßnahmen fehlen, sondern auch zu einem wachsenden Gefühl der Unsicherheit im Fahrpersonal.
Die Mitglieder der Fachgruppe machten deutlich, dass ein systematisches und betriebsübergreifendes Erfassungssystem dringend notwendig sei, um die reale Gefährdungslage besser beurteilen zu können. Als Konsequenz aus diesen Erkenntnissen wurde beschlossen, zeitnah Maßnahmen zur Verbesserung der Vorfallerfassung auf den Weg zu bringen. Ziel ist es, ein einheitliches System zu etablieren, das eine strukturierte Dokumentation und Auswertung aller sicherheitsrelevanten Ereignisse ermöglicht. Auf dieser Grundlage sollen gezielt präventive Maßnahmen entwickelt und Unterstützungsangebote für betroffene Fahrerinnen und Fahrer verbessert werden.
Die Sitzung der Zentralen Fachgruppe Busverkehr zeigte deutlich, wie groß das Engagement der Beteiligten ist, die Arbeitsrealität im Busgewerbe aktiv zu verbessern. Mit dem klaren Fokus auf gerechte Tarifbedingungen und die Sicherheit des Fahrpersonals wurde ein wichtiges Signal gesetzt, für mehr Verantwortung, Zusammenhalt und Zukunftsfähigkeit im öffentlichen Nahverkehr.