Wir stehen weiter fest zusammen: 4-Länder-Treffen Frauen 2025

In Zeiten, in denen nahezu überall Gleichstellung, Solidarität und Arbeitnehmenden-Rechte unter Beschuss stehen, ist grenzüberschreitende Zusammenarbeit wichtiger denn je. Darum kamen auch dieses Jahr wieder die Frauen der vier deutschsprachigen Länder (Deutschland, Luxemburg, Österreich, Schweiz) zusammen.

Dieses Mal trafen sie sich in Luxemburg-Stadt bei den Kolleg:innen vom Syndikat Eisenbahnen/ FNCTTFEL-Landesverband. Mit Manuela Kropp, Referentin für Gleichstellungsfragen und Arbeitsmarkt, konnte erneut eine Vertreterin der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) digital begrüßt werden.

Bei den Berichten zur aktuellen Lage wurde schnell klar, dass die Kolleginnen trotz aller Unterschiede vor den gleichen Problemen und Herausforderungen stehen. Sei es durch Sparhaushalte, eine verfehlte Verkehrspolitik, ein Rütteln am Sozialstaat oder durch das Erstarken rechtsextremer, frauenfeindlicher Kräfte.

„Wenn Rechte bröckeln und Gleichstellung zur Verhandlungsmasse wird, dann sind wir laut, sichtbar und solidarisch - über alle Grenzen hinweg. Dieses Treffen war kein Symbol, sondern ein klares Signal: Wir Frauen geben keinen Millimeter preis. Wir kämpfen - gemeinsam, entschlossen und unaufhaltsam“, fasst Yasemin Öz aus dem AK Europa der EVG-Bundesfrauenleitung zusammen.

Besonders intensiv wurde zum Thema Gewalt gegen Beschäftigte diskutiert und verschiedene Ansätze und Lösungen ausgetauscht. Eine Zunahme lässt sich seit der Corona-Pandemie leider überall feststellen. Kolleginnen sind dabei deutlich häufiger von Belästigung, sexistischen Beleidigungen und sexualisierter Gewalt betroffen, als ihre männlichen Kollegen. Aber es gab auch Positives zu berichten, z.B. über die Maßnahmen der EVG, mehr Frauen zu gewinnen oder den Schweizer Frauenstreik 2025.

Am zweiten Tag stand dann eine gemeinsame Besichtigung bei Luxtram an, die die Straßenbahn in Luxemburg betreiben. Die Hauptstadt hatte 1964 den Straßenbahnverkehr eingestellt. Allerdings zeigte sich dann, dass dieser durch das wirtschaftliche und demografische Wachstum der Stadt Luxemburg wieder nötig ist. Seit 2017 findet daher ein kontinuierlicher Ausbau statt, vor allem auch um den Pendelverkehr zu bändigen und die Innenstadt zu entlasten.

„Bei der Besichtigung wurde nochmal deutlich, wie wichtig eine enge Verzahnung von Tram, Zug, Bus und Parkplätzen ist. Dann gibt es auch mehr Platz z.B. für Grünflächen ”, so Monika Goth, Vorsitzende LVF Bayern und Mitglied im AK Europa der BuFL. 2026 steht dann das nächste 4-Länder-Treffen der Frauen an, dann wieder in Deutschland.