Ultimatum verstrichen: EVG hält an Warnstreik fest - Erste Soli-Botschaften eingetroffen

Die EVG ruft ihre Mitglieder weiterhin zum 50-stündigen Warnstreik ab Sonntagabend auf. Bis zum Mittag hatte die DB noch Zeit, einen Vorschlag zur Mindestlohnthematik vorzulegen. Sie hat diese Frist allerdings verstreichen lassen.

Die Lösung wäre einfach gewesen: Die im Mindestlohnbereich Beschäftigten bekommen die von der EVG verhandelten Lohnerhöhungen dauerhaft in voller Höhe und ohne jede Einschränkung oberhalb des jeweiligen Mindestlohns. Zu dieser eigentlich selbstverständlichen Zusage ist die Deutsche Bahn weiterhin nicht bereit. 

„Man will in einem Bundesunternehmen diejenigen, die am schlechtesten bezahlt werden, weiterhin finanziell benachteiligen und nimmt einen 50-stündigen Warnstreik in Kauf, um an dieser Praxis festzuhalten“, so EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch. „Dafür wird Niemand Verständnis haben.“

Es bleibt also dabei, wir rufen unsere Mitglieder wie geplant auf, die Arbeit von Sonntag, 14.5.2023, 22:00 Uhr, bis Dienstag, 16.5.2023, 24:00 Uhr niederzulegen.

Inzwischen sind auch die ersten Solidaritätsbekundungen unserer Schwestergewerkschaften eingetroffen. So von der österreichischen vida. „Gerade in der Corona-Krise wichtige systemerhaltende Berufe wie in der Eisenbahnbranche mussten mehr arbeiten und aushalten, aber man hat ihnen deswegen nicht mehr Geld gegeben. Wenn sich am Verhandlungstisch nur wenig bewegt, wenn die Arbeitgeber erneut kein ernstzunehmendes Angebot gegen die Teuerung und die explodierenden Preise auf den Tisch legen, muss der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden“, schreibt der Vorsitzende des Fachbereichs Eisenbahn, Gerhard Tauchner. „Streik ist dafür ein legitimes Mittel. Ihr wehrt euch, ihr streikt, zu Recht!“

Auch unsere Schweizer Kolleg:innen vom SEV, schreibt deren Sekretärin für Internationales, Christina Jäggi, unterstützen „unterstützt euch und die streikenden Kolleginnen und Kollegen auch jetzt beim angekündigten Warnstreik ab Sonntag mit voller Solidarität. Wir wünschen euch die nötige Durchsetzungskraft für eure gerechtfertigten Forderungen und ein hoffentlich baldiges und gute Ende im Tarifstreit."