Seniorenpolitische Eckpunkte: Die Potenziale der älteren Generation nutzen

Anfang April hat der DGB-Bundesvorstand die aktuelle Neufassung der seniorenpolitischen Eckpunkte verabschiedet. Sie bilden so etwas wie das seniorenpolitische Grundsatzprogramm des DGB.

Sie sind zum einen die Arbeitsgrundlage für den AK Seniorenpolitik, der im Herbst 2018 neu aufgestellt worden ist, und zum anderen auch die Beschlussgrundlage für die Seniorenarbeit im gesamten DGB. Senior*innen sind (anders als in der EVG) nach wie vor keine eigene Personengruppe im Dachverband. Daher brauchen wir ein solches Grundsatzdokument, um die Seniorenarbeit im gesamten DGB von der Bundesvorstandsverwaltung bis zu den Stadt- und Kreisverbänden zu verwurzeln.

Die Eckpunkte transportieren ein neues Altenbild. Wir kommen endlich weg davon, ältere Menschen als gebrechlich und inaktiv zu sehen. Wir sehen sie vielmehr als aktive Ruheständler*innen und speziell in der EVG als einen aktiven Teil einer lebendigen, aktiven Gemeinschaft. „Die Generation 60+ hat viel zu bieten und von ihrem Wissen, ihrer Lebenserfahrung und ihren Fähigkeiten können wir alle profitieren. Diese bringt ein reiches Maß an Wissen und Erfahrung mit, auf das die Arbeitswelt und die Gesellschaft angewiesen sind“, heißt es in den Eckpunkten. „Der DGB setzt sich dafür ein, dass die älteren Menschen und ihre Potenziale von der Gesellschaft angemessen wertgeschätzt werden.“ 

Mit dieser Neuausrichtung verbunden enthalten die Eckpunkte verständliche und gut zusammengefasste Positionen zu Rente, Gesundheit und Pflege. Der DGB positioniert sich in diesem Papier zur Digitalisierung und zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur in ganz Deutschland. „Grundsatz unserer Seniorenpolitik ist es, älteren Menschen ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und soziale Teilhabe zu fördern und zu sichern. Hierzu zählt auch die Teilhabe am digitalen Leben.“

Weitere wichtige Forderungen sind:

  • Förderung von barrierefreiem, altersgerechtem und bezahlbarem Wohnraum
  • ein gut ausgebauter ÖPNV und generell eine altersgerechte Verkehrsinfrastruktur
  • Maßnahmen gegen die Diskriminierung älterer Menschen
  • die Berücksichtigung gleicher Lebensverhältnisse in Land und Stadt

Die Eckpunkte gibt es bereits seit 2008. In ihrer jetzt beschlossenen Fassung sind sie an neue gesellschaftliche Entwicklungen und Themen angepasst. Aber damit bleibt der Prozess natürlich nicht stehen. Denn im nächsten Schritt werden die einzelnen aufgelisteten Positionen „heruntergebrochen“ und für die praktische politische Arbeit nutzbar gemacht. Das beginnt mit dem Thema Seniorenmitwirkung in den Bundesländern. Hierfür wurde im DGB eine Arbeitsgruppe gegründet, die grundlegende Positionen für alle Bundesländer herausarbeiten soll. Danach sollen diese Positionen vom DGB Bundesvorstand beschlossen und somit zur Arbeitsgrundlage für alle DGB-Strukturen werden. Danach geht es an die Themen sind Altersdiskriminierung und Mobilität im Alter.