Seminar für Mitglieder der Ortsseniorenleitung

Die Strukturen für die Seniorenarbeit der EVG wurden ihrer satzungsmäßigen Verankerung ständig angepasst, um eine wirkungsvolle Interessenvertretung der Mitglieder nach dem aktiven Berufsleben auch als Senioren/-innen gewährleisten zu können.

Immer vor dem Ordentlichen Gewerkschaftstag werden in Seniorenkonferenzen der Orts- und Landesverbände sowie auf Bundesebene die Mitglieder der Ortsseniorenleitung, Landesseniorenleitung, Bundeseniorenleitung in demokratischen Wahlen gewählt. Vor den Wahlen geben sie einen Rechenschaftsbericht ab. Damit die ehrenamtlichen Funktionäre/-innen ihre Aufgaben in und für die Seniorenarbeit stetig verbessern können, bot die EVA Akademie den neu- und/oder wiedergewählten Mitgliedern der EVG-Ortsseniorenleitungen nach der Teilnahme an einem Grundseminar ein besonderes „Seminar für Fortgeschrittene“ an. 

Das 4-tägige Seminar beinhaltete die Vorbereitung von Sitzungen der Ortsseniorenleitung und die Durchführung von Veranstaltungen für die Senioren/-innen im Bereich der EVG-Ortsverbände und EVG-Geschäftsstellen. Ein Schwerpunkt war die Betreuung der Mitglieder beim Übergang als Beschäftigte/r in den Ruhestand; ob als Rentner/in oder Ruhestandsbeamter. Dazu bedarf es einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Geschäftsstellen, den Ortsvorständen, den Betriebs-/Personalräten sowie den EVG-Betriebs-/Dienststellen-Gruppen. Als Referenten und Seminarleiterteam waren Rainer Zimmermann, Anton Hofmann und Harald Schmid tätig. Sie konnten aus ihren praktischen Erfahrungen in der Seniorenarbeit berichten und die gezielten Fragen der Teilnehmer/-innen beantworten. 

Zunächst stellten sich die Seminarteilnehmer/-innen in drei kurzen Runden vor. In der ersten Runde informierten sie nach Jahreszahlen steigend sortiert über ihre Erstausbildung und über den Ausbildungsort sowie den Eintritt in die Gewerkschaft. In der zweiten Runde schilderten sie nach Schuhgröße sortiert ihren beruflichen- und gewerkschaftlichen Werdegang, um dann in der dritten Runde nach Körpergröße steigend sortiert, ihren Familienstand und ihre Hobbys sowie ihre bisherigen Erfahrungen als Mitglieder in den Ortsseniorenleitungen (OSL) oder in anderen/befreundeten Organisationen/Parteien (z.B. BSW). 

Alle formulierten zum Seminarbeginn ihre Erwartungen und Wünsche an die Referenten und ihre Seminarbesucher/-innen. Dabei ging es um die Vorbereitung von Sitzungen der Ortsseniorenleitung und die Durchführung von Veranstaltungen für die Senioren/-innen im Bereich der EVG-Ortsverbände und EVG-Geschäftsstellen. Ein ganz besonderer Schwerpunkt war die Betreuung der Mitglieder beim Übergang als Beschäftigte/r in den Ruhestand; ob als Rentner oder Ruhestandsbeamter. 

Rainer Zimmermann erläuterte anhand eines Schaubildes die Strukturen der EVG-Seniorenarbeit und das Zusammenwirken. Beide schilderten in praktischen Beispielen zunächst die Aufgaben der OSL und die demokratische Willensbildung in den Sitzungen sowie die Funktionen des/r Vorsitzenden, des/r Stellvertreters/in, der/s Schriftführers/in und des/r für Finanzen zuständigen. 

Um die Arbeit vor Ort attraktiver zu gestalten, bedarf es besonderer Veranstaltungsangebote mit Informationen von Fachreferenten z. B. zu den Themen Sozial-, Tarif und Beamtenpolitik sowie aktuell zu z.B. Steuerfragen. Ein Themenkatalog war schon im Grundseminar erarbeitet worden und kann ständig - je nach Interessen und Wünschen der EVG-Senioren - ergänzt werden. 

Ein wichtiger Leitsatz muss dabei beachtet werden: „Worüber nicht berichtet wird, hat nicht stattgefunden!“ Die Veröffentlichungen in der Tagespresse und den Wochenzeitungen sollen das Interesse an der Teilnahme an Veranstaltungen verstärken und dafür sorgen, dass die Anzahl der Veranstaltungsteilnehmer/-innen steigt. Als „Zeitzeuge“ vom Aufbau der Seniorenarbeit seit 1980 – als erste Gewerkschaft im DGB - gab „Toni“ Hofmann den Seminarteilnehmern/-innen Tipps, wie eigene „Presseberichte in Wort und Bild“ in den Tages- und Wochenzeitungen und den Internetplattformen veröffentlicht werden sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wirksam umgesetzt werden kann.

Eine rechtzeitige Ankündigung in der Regionalbeilage der imtakt und den örtlichen Publikationen (Tages- & Wochenzeitungen sowie Internetplattformen) sollte unbedingt genutzt werden. Nach der Durchführung empfiehlt sich ein „Pressebericht“. Dies bedeutet, dass sich ein Mitglied dieser Aufgabe annehmen und eine gute Basis mit den Zeitungs- und Internetredaktionen aufbauen muss, um erfolgreich wirken zu können. Die EVG-Mitglieder als Zeitungsleser werden es ihm danken und das Interesse zur Teilnahme an Veranstaltungen vergrößern. Somit kann er einen wesentlichen Teil zur Mitgliederbindung beitragen!

Rainer Zimmermann und Harald Schmid informierten sehr ausführlich über die Leistungen der EVG insbesondere für die Senioren/-innen und erläuterten die „10 Gründe in der EVG zu bleiben!“ Anton Hofmann berichtete vom 3. Ordentlichen Gewerkschaftstag 2022 über die umfangreichen Tagesprogramme und den Wahlergebnissen der Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes und Harald Schmid ergänzte über die Beschlussfassungen zu Anträgen, die im Wesentlichen Seniorenthemen beinhalteten. 

Da nicht alle Teilnehmer/-innen an einem Grundseminar teilgenommen haben, hat Rainer Zimmermann als Seminarleiter die Wissenslücken über die Organisationsstrukturen (Ortsverbände, Geschäftsstellen und Bundesvorstand sowie den Gremien Orts-, Landes- und Bundesseniorenleitung) anhand von Schaubildern geschlossen und in Gruppenarbeit die offenen Fragen beantwortet. Dies galt auch für die Konferenzstruktur, in denen die Mitglieder der Ortsseniorenleitung beschlossen werden. Aus den Erfahrungen der letzten Wahlen berichteten die Wiedergewählten, dass es sich als sinnvoll erwiesen hat, nicht nur die Stimmen der anwesenden Versammlungsteilnehmer/-innen, sondern alle 5 Jahre eine Briefwahl anzubieten um einen möglichst großen Personenkreis in die demokratisch Mitbestimmung einzubeziehen.

Einen Seminarnachmittag nutzten die Seminarteilnehmer/-innen zu einem geführten Stadtspaziergang durch die Altstadt und zur Schlossbesichtigung in Fulda. Alle Seminarteilnehmer/-innen erhielten zu Abschluss eine Teilnahmebescheinigung der EVA.