Renaissance für die Schiene – auch in Rheinland-Pfalz

Die EVG in Rheinland-Pfalz begrüßt die Initiative der Allianz pro Schiene zur Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnstrecken. „Auch in Rheinland-Pfalz gibt es zahlreiche Eisenbahnstrecken, die in den vergangenen Jahren stillgelegt oder sogar rückgebaut wurden. Diesen Trend gilt es umzukehren“, sagte der Vorsitzende des EVG-Landesverbandes, Udo Maßing. „Im Personen- wie im Güterverkehr ist die Schiene unabdingbar, um die vereinbarten Klimaschutzziele Deutschlands zu erreichen.“

In Rheinland-Pfalz empfiehlt der Entwurf der Allianz pro Schiene und des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) u.a., die „Weststrecke" bei Trier, die Aartalbahn südlich von Diez oder die Strecke Homburg–Zweibrücken wieder in Betrieb zu nehmen. Die Mainzer Landesregierung will sich laut Koalitionsvertrag 2016 für eine „zügige Reaktivierung“ dieser Strecken einsetzen. Weitere Strecken, die im Papier genannt werden, sind z. B. eine Verbindung von Monsheim bis Langmeil für eine durchgängige Verbindung zwischen Worms und Kaiserslautern oder auch eine Verbindung zwischen Langenlonsheim und Büchenbeuren, um vom Flughafen Hahn bis Bingen fahren zu können. „Nun ist es erforderlich, dass Taten folgen“, so Udo Maßing. 

Es müsse nun Aufgabe der Politik auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene sein, die Weichen für „Mehr Bahn für die Menschen“ zu stellen, fordert die EVG. Im ersten Schritt seien weitere Strecken-stilllegungen auszuschließen. Darüber hinaus bedürfe es einer Verkehrswende, in der der Schiene eine besondere Priorität beigemessen wird. Der Verkehrssektor wird seinen Beitrag zur CO2-Senkung nicht ohne eine Förderung des umweltfreundlichen Schienenverkehrs erbringen können. Die Schiene allein kann nach Berechnungen der EVG bis zu 20% der geforderten Einsparungen im Verkehrsbereich leisten. In erster Linie bedeutet das vor allen Dingen mehr Investitionen in die Schiene. Schon zu lange wurde die Eisenbahn in Deutschland „kaputtgespart“.

Aus diesem Grund waren auch am 20. Mai hunderte Kolleginnen und Kollegen der EVG in Berlin und haben im Zuge der EVG-Kampagne „Mehr Bahn für die Menschen“ für mehr und besseren Schienenverkehr demonstriert. Nach Berechnungen der EVG sind mindestens 10 Milliarden Euro zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur bis 2030 nötig, neben mehr und moderneren Fahrzeugen, mehr Personal und guten Arbeitsbedingungen. Des Weiteren müssen steuerliche Benachteiligungen abgebaut werden, die Trassenpreise langfristig gesenkt werden, das Netz in der Breite elektrifiziert werden und Lärmschutz und Digitalisierung vorangebracht werden. Weitere Forderungen finden sich im Positionspapier „Mehr Bahn für die Menschen“.