OV Halle und Naumburg/Weißenfels bei Regionalklausur des DGB Halle-Dessau

An historischer Stätte, dem Film- und Industriemuseum Wolfen, hatte die DGB-Region Halle-Dessau zum Austausch der Mitgliedsgewerkschaften geladen. Silke Jahn, Manuela Raugust (beide OV NMB/WSF) und David Dvořák (OV Halle) haben am vergangenen Mittwoch bei der Klausur mitgemischt, um die Dachorganisation in der Region zu stärken.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch die Kreisverbandsvorsitzende des DGB Anhalt-Bitterfeld, Bettina Kutz. Als Nächstes stand ein sehr spannender Vortrag eines Experten für die Reichsbürgerbewegung, Andreas Speit, auf der Tagesordnung. Es ging um schillernde Persönlichkeiten wie Peter Fitzek, Adrian Ursache oder den kürzlich festgenommenen Prinzen von Reuß. Er erläuterte eindringlich die Gefahren, die von diesem gesellschaftlichen Spektrum ausgehen. Einzig zuhören, zugewandt bleiben, kann im Nahbereich helfen, bereits die in die Szene Schlitternden aufzufangen. 

Oft stehen hinter diesen Hinwendungen Kränkungen und Lebensschicksale, die sich einen Ausweg suchen. Es schloss sich eine rege Diskussion an, die unter anderem auch die Frage aufwarf: „Was darf man eigentlich noch sagen?"

Danach begann, unterstützt von dem Online-Werkzeug Mentimeter, eine Abfrage der weiteren Pläne und Ziele der DGB-Mitglieder in dieser Wahlperiode. Auch sonst nicht so technikaffine Kolleg:innen kamen hier auf ihre Kosten und konnten niedrigschwellig ihre Meinung mitteilen. Hier wurde teils sehr kontrovers diskutiert, u. a. auch über die zukünftige Gestaltung des 1. Mai als Veranstaltung. 

Ein Fokus muss auf das Gewinnen von Menschen für das gewerkschaftliche Projekt liegen. Zudem ging es um die Reaktivierung der politischen Bildung in Schulen. Auch die Frage der Familienfreundlichkeit der Gremienarbeit wurde thematisiert. Regionalgeschäftsführer Karsten Priedemann hatte zugesagt, künftig noch enger mit den Mitgliedsgewerkschaften zusammenzuarbeiten. Er wird versuchen, jeder Einladung von Gewerkschaftsgremien nachzukommen. Es soll auf keinen Fall Streiks ohne DGB-Fahnen mehr geben!

Schließlich gab es noch Gelegenheiten zum individuellen Austausch. So haben wir von der EVG uns intensiv mit Dr. Hilmar Preuß von der Revierwende des DGB darüber beraten, welche Schnittmengen unsere zukünftigen Projekte haben können. Der Mondsee in Hohenmölsen bietet sich beispielsweise als Ort für Projekte rund um die Transformation der Kohlereviere, der Revierwende, geradezu an. Abschließend war der Besuch des Museums für alle Teilnehmer:innen möglich. Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, die hoffen lässt, dass die Schwestergewerkschaften und die Dachorganisation auch in der Region zukünftig stärker auftreten werden.