Ortsverband Duisburg: „Strukturwandel: sozial, ökologisch, fair?"

Am 18. Februar hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund, Region Niederrhein, zum Hintergrundgespräch im Tectrum Duisburg eingeladen. Seitens des EVG-Ortsverbandes Duisburg nahmen Betriebsratsmitglieder aus den Wahlbetrieben der DB Cargo C3, C11 und DB Netz PD Duisburg teil.

Von links nach rechts Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburg Hafen AG, Angelika Wagner, DGB-Region Niederrhein Regionsgeschäftsführerin, Andree Haack, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg

An den Gesprächen haben sich somit u. a. Olaf Tinz, Wolfgang Mehring, Kay Gottschall, Helmut Pohl und Roland Zutkowski beteiligt. „Stark im Wandel“ heißt die aktuelle Kampagne des Deutschen Gewerkschaftsbundes NRW, mit der sich die Gewerkschaften aktiv in den aktuellen Transformationsprozess der Arbeitswelt und den Wandel von Branchen und Industrien in NRW einbringen.

Zu Gast waren Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburg Hafen AG und Andree Haack, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg. „Der Niederrhein, vor allem Duisburg, befindet sich in stetigem Strukturwandel. Am Beispiel des Duisburger Hafens haben wir die gelungenen Elemente eines großen Wandels diskutiert und auch kritisch hinterfragt, ob und an welchen Stellen regionalwirtschaftliche Aktivitäten aus heutiger Sicht ähnlich durchgeführt würden“, so Angelika Wagner, Geschäftsführerin der DGB Region Niederrhein.

Rund 47.000 Arbeitsplätze sind in und um den Duisburger Hafen entstanden. Auch Umsatz- und Umschlagzahlen zeigen die große Bedeutung des zum Logistikstandort ausgebauten Hafens. „Dennoch bringt der Wandel große Herausforderungen mit sich. Eine verbesserte Verkehrs- und Infrastrukturpolitik und bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte sind beispielsweise Themen, die uns als Gewerkschaften umtreiben.“ so Wagner weiter.

Damit die zukünftige ökologische Ausrichtung für den Duisburger Hafen weiter an Bedeutung gewinnen kann, müssen noch weitere große Potenziale wie beispielsweise in der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik ausgeschöpft werden. Hierbei gab es eine große Einigkeit darüber, dass in Zukunft der Schienenverkehr eine elementare Rolle spielen wird.

„Die Verkehrsthematik muss strukturell und konzeptionell aufgearbeitet werden, um eine Überlastung dauerhaft zu reduzieren. Dies ist nur mit der Bahn und dem Ausbau des Schienennetzes möglich“, so Erich Staake. Auch Andree Haack pflichtete dem bei: „Die Logistikbranche kann nur langfristig erfolgreich sein, wenn sie eine Grüne, CO2 neutrale, Perspektive hat.“. „In Zukunft müssen weitere Allianzen geschlossen werden, um die Verkehrs- und Infrastrukturpolitik in Duisburg so zu gestalten, dass Beschäftigte, BürgerInnen und die Wirtschaft langfristig profitieren können. Wichtig ist dabei, dass neben der sozialen Perspektive auch der ökologische Aspekt berücksichtigt wird. Hierbei stehen wir für einen regelmäßigen Austausch mit der Stadt und den verantwortlichen Akteuren aus der Wirtschaft sehr offen gegenüber“, so Angelika Wagner.