Neujahrsempfang EVG Berlin: Veränderungen gemeinsam bewältigen

„Die Bahnchefs kommen und gehen - wir sind da und wir bleiben da.“ Am plötzlichen Rücktritt des DB-Vorstandschefs kam Meinhard Lanz in seinem Grußwort auf dem Jahresempfang der EVG Berlin doch nicht vorbei.

Meinhard Lanz

Der Sprecher des EVG-Landesverbandsvorstandes Berlin ist sich aber sicher: Es gibt größere Veränderungen für Eisenbahnerinnen und Eisenbahner als den Wechsel auf dem Chefposten. „Im Grunde leben wir bei der Bahn wie in einer ständigen Betriebsänderung. Aber gemeinsam bewältigen wir das.“ 

„Veränderungen“ - so lautete das Motto des Grußwortes von Meinhard Lanz vor rund 100 Kolleginnen und Kollegen aus der EVG sowie Gästen aus dem DGB, Bahnunternehmen, Wirtschaft und Politik. Größte Veränderung aus Berliner Sicht sei die neue Landesregierung. „Wir sind dabei, Kontakte zu knüpfen und werden uns sehr genau ansehen, was der neue Senat tut.“ Er erinnerte daran, dass die EVG Berlin im vergangenen Jahr die verkehrspolitischen Sprecher der Fraktionen im Abgeordnetenhaus eingeladen hatte. „Drei dieser Parteien sind jetzt in der Landesregierung. Und wir werden sie immer wieder daran erinnern, was sie uns damals hier versprochen haben.“

Das Jahr 2017 hat bereits gut begonnen, so der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner - nämlich mit dem Tarifabschluss bei der DB AG kurz vor Weihnachten. „Für uns wird es in diesem Jahr spannend zu sehen, wie sich die Kolleginnen und Kollegen entscheiden werden - für mehr Geld, mehr Urlaub oder kürzere Arbeitszeit.“ Kirchner warf einen Blick auf die bevorstehenden Entscheidungen in der EVG in diesem Jahr: Wahlkreiskonferenzen, Neuwahlen der Landesverbände, schließlich Gewerkschaftstag. „Lasst uns das Jahr 2017 aber auch nutzen, um die Betriebsratswahlen 2018 vorzubereiten.“

Lob für den Tarifabschluss kam auch von Doro Zinke, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg. „Ein Wahlmodell zu vereinbaren - das hat noch keine Gewerkschaft geschafft.“ Es gebe bereits DGB-Gewerkschaften, die überlegen, das Modell nachzuahmen. „Das Wichtigste daran ist: Es wird mitgedacht, dass es ein Leben nach und neben der Arbeit gibt. Daran denken immer noch zu wenige.“