Nachwuchskräfte - Azubi: DB streicht Ausbildung in einigen Bereichen - EVG befragt Auszubildende

Trotz der akuten Personalprobleme setzt die DB AG bei der Ausbildung junger Menschen den Rotstift an. Die EVG kritisiert diese Pläne. Die Gewerkschaft will auch deshalb die Qualität der Ausbildung unter die Lupe nehmen. Dazu startet eine großangelegte Befragung.

Trotz der akuten Personalprobleme setzt die DB AG bei der Ausbildung junger Menschen den Rotstift an. Die EVG kritisiert diese Pläne. Die Gewerkschaft will auch deshalb die Qualität der Ausbildung unter die Lupe nehmen. Dazu startet eine großangelegte Befragung.

Ungeachtet der aktuellen Personalprobleme quer durch den Konzern verabschiedet sich die Deutsche Bahn AG in einigen Bereichen von der Ausbildung junger Menschen. Erstmals wurden die Ausbildungszahlen in diesem Jahr gesenkt. Traten im Vorjahr noch 4.097 Azubi und dual Studierende ihre Stelle an, so waren es 2013 nur noch 3.985. Außerdem streicht DB Fernverkehr in Dortmund und Hannover die Ausbildung von Fachlageristen. 2014 sollen Leipzig und Frankfurt folgen. Noch massiver geht DB Regio vor: Die Nahverkehrstochter bildet kaum noch Kaufleute für Verkehrsservice aus. Während für dieses Jahr 55 Azubis vorgesehen waren, sind es in der Planung für das Jahr 2014 nur noch 12. Auch im Bereich der Ausbildung zum Triebfahrzeugführer werden im kommenden Jahr über 40 Azubi weniger eingestellt.

„Ankündigungen und Wirklichkeit stehen in einem krassen Widerspruch“, bemängelte EVG-Vorstand Reiner Bieck. Die EVG habe schon seit geraumer Zeit auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Ausbildungszahlen zu erhöhen. Sie nun sogar zu reduzieren und praktisch ganze Ausbildungsberufe zu streichen, sei „absurd“. Die DB müsse den entgegengesetzten Weg einschlagen.

Bieck kündigte an, dass „die EVG auch die Qualität der Berufsausbildung genau unter die Lupe nehmen wird.“ So starte am Dienstag (heute) die erste große Umfrage unter allen Auszubildenden. „Wir hinterfragen die Inhalte, die Methoden und den Ablauf der Ausbildung und erfragen die Erwartungen der jungen Menschen“, erklärte der Gewerkschafts-Vorstand. Die Befragung soll bis Mitte Oktober dauern. Anschließend wird die EVG die Aktion auswerten. Ergebnisse sollen Mitte November vorliegen.