Meinungsmacher mit Alexander Kirchner

Für den 15. Oktober hatte der Vorsitzende unserer Gewerkschaft interessierte Kolleginnen und Kollegen in die Erfurter Geschäftsstelle eingeladen. Zu einer Gesprächsrunde zu einem aktuellen und viel diskutierten Thema: Arbeit und Leben – beides muss es geben! Alexander Kirchner kam nicht, um einen Vortag zu halten oder großen Botschaften zu verkünden, nein, er kam, um zuzuhören und mit den Mitgliedern die Themen zu diskutieren, welche sie bewegen.

Für den 15. Oktober hatte der Vorsitzende unserer Gewerkschaft interessierte Kolleginnen und Kollegen in die Erfurter Geschäftsstelle eingeladen. Zu einer Gesprächsrunde zu einem aktuellen und viel diskutierten Thema: Arbeit und Leben - beides muss es geben! Alexander Kirchner kam nicht, um einen Vortag zu halten oder großen Botschaften zu verkünden, nein, er kam, um zuzuhören und mit den Mitgliedern die Themen zu diskutieren, welche sie bewegen.

Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Raum ließ dann auch gleich die Diskussion beginnen. Und das Spektrum der angesprochenen Probleme und Fragen hätte für deutlich mehr als die immerhin zweieinhalb Stunden gereicht.

So ging es um eine ganze Reihe von sozialen Themen, etwa Jobtickets, Familienheimfahrten und die Aufwände für den täglichen Arbeitsweg, um fehlende Kinderbetreuungsplätze und insbesondere die kaum mehr vorhandenen Eisenbahnerwohnungen. Ein Kollege berichtete erzürnt über seinen jahrelangen Weg durch die gerichtlichen Instanzen nach dem mehrfachen Verkauf seiner einstigen Bahnerwohnung. Alexander Kirchner geißelte dies, genauso wie die grundfalschen Entscheidungen der Vergangenheit. Er machte darauf aufmerksam, dass der DB-Konzern heute schmerzlich die Möglichkeiten vermisst, beispielsweise im teuren München den dort dringend benötigten Kollegen preiswerte Wohnungen anbieten zu können. Aber die „schnelle Mark“ war ja einst wichtiger als der fürsorgliche Weitblick in letztlich auch eigenem Interesse!

Breiten Raum nahm die nach wie vor oft völlig verfehlte Personalplanung ein. Alle waren sich einig: nur wenn als Regelfall keine Mehrleistungen nötig sind, der Urlaub wie geplant gewährt wird und alle vorgesehenen Arbeitsplätze besetzt sind, kann es „laufen“. Wenn dies nicht der Fall ist, ist die Personalplanung letztlich für die Tonne!

Angesprochen wurde auch vor ganz reellem Hintergrund die „Versubbung“, vor allem in Bereich der Servicegesellschaften. Die Gefahr der Ausweitung von Werkverträgen und unregulierter Leiharbeit muss mit aller Entschiedenheit begegnet werden. Unser Vorsitzender formulierte deutlich: Das, was heute Eisenbahn ist, muss auch morgen Eisenbahn sein!

Auch das Thema von Ausbildung, Fachkräftesicherung und Kompetenzerhalt wurde ausgiebig diskutiert. Und deutlich durch die Kollegen aufgezeigt, dass interne DB-Regelwerke und die Konzernbürokratie den wirklichen Erfordernissen oft im Wege stehen, etwa bei der Abrechnung von Teamleistungen in der Instandhaltung, wenn dort neue Kollegen im Rahmen der Einarbeitung mitgeführt werden.

Immer wieder aktuell sind auch Eingruppierungsfragen und die gerechte Bewertung von besonderen Kenntnissen, Leistungen und Belastungen. Nicht nur bei der „großen“, sondern zum Beispiel auch bei der Erfurter Bahn. Anschaulich berichtete ein dort arbeitender Kollege von der bestehenden Problematik und der Erwartungshaltung an die EVG, um zu Fortschritten zu kommen.

Genau dieses Ziel hatte die Veranstaltung insgesamt! Aufzulisten, was der Mitgliederwille ist. Registrieren, wo der Schuh drückt. Das kann auch die fehlende Schutzausrüstung für das Zugpersonal bei Flüchtlingstransporten sein. Und dann gemeinsam versuchen, die Dinge anzugehen, Lösungen zu erkämpfen und voranzukommen. Denn: GUTE Arbeit und GUTES Leben, beides muss es geben!