Kein Tabu und kein Luxus: Menstruation und Frauengesundheit
Am 28. Mai sind der internationale Tag der Frauengesundheit und der Menstruationshygiene. Die beiden Aktionstage sollen einen Fokus auf diese beiden Themen legen, die oft zu wenig Aufmerksamkeit erhalten.
Für Frauen sind beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährlicher, da sich das Wissen und die Aufklärung der Symptome an der Forschung von Männern orientiert. Bei vielen Erprobungen und Tests in der Medizin wird nach wie vor von einem (mittelalten und weißen) Mann ausgegangen und unter anderem Frauen, andere Altersgruppen sowie Ethnien nicht berücksichtigt.
"Das im aktuellen Koalitionsvertrag nicht mehr die Rede davon ist, die Geschlechter-Datenlücke in der Medizin schließen zu wollen, ist ein Rückschritt. Die Ampel-Koalition hatte das Thema damals zumindest als Problem erkannt", kritisiert Nadja Houy, Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung.
Zusätzlich zu den wichtigen Forderungen bezüglich dem Thema Frauengesundheit wird das Tabuthema Menstruation in den Fokus gerückt. Dabei soll die Scham, die dieses Thema bei vielen hervorruft, aber auch die Folgen der Periode aufgegriffen werden. Mehr als jede dritte Frau hat Schmerzen und starke Blutungen, die den Alltag einschränken. Nicht zuletzt bedeutet es für viele Frauen durch den Einkauf von beispielsweise Binden, Tampons, Schmerzmitteln, Medikamenten und anderem auch eine finanzielle Mehrbelastung.
"Menstruationsartikel sind aber kein Luxus. Daher sind wir sehr froh, dass seit dem 01. Mai über den Fonds soziale Sicherung bis zu 125€ im Jahr Zuschuss gezahlt werden können", stellt Nadja Houy nochmal diese Möglichkeit für EVG-Mitglieder heraus. "Wir halten das für eine wichtige Weichenstellung."
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