„G20-Gipfel“ in Hamburg: Sind die eigenen Mitarbeiter weniger wert?

Die DB AG sagt „Danke“ - so war es in der Mitarbeiterzeitschrift DB Welt zu lesen. Nämlich den Polizistinnen und Polizisten, die beim „G20-Gipfel“ in Hamburg verletzt worden waren.

Sie bekommen je zwei Bahnfahrkarten 1. Klasse hin und zurück zu einem beliebigen Ziel innerhalb von Deutschland. Und die Polizeibehörden haben den Polizist/innen bis zu drei Tage Sonderurlaub für ihren Dienst beim G20- Gipfel gewährt.

Die Bild-Zeitung nannte das eine „tolle Geste“. Dem schließen wir uns an. Allerdings: Auch Kolleginnen und Kollegen der DB Sicherheit waren in Hamburg eingesetzt. Mit all den damit verbundenen körperlichen und psychischen Belastungen. Sie haben einen tollen Job gemacht und damit ein positives Bild der Deutschen Bahn transportiert. Und wie sieht es mit ihrer Wertschätzung aus?

Der Gesamtbetriebsrat schlug dem Arbeitgeber vor, auch unseren Kolleginnen und Kollegen  bis zu drei Tage Sonderurlaub zu gewähren. Für eine Antwort ließen sich die Arbeitgeber drei Wochen Zeit. Man habe den Einsatz der Beschäftigten von DB Sicherheit „wahrgenommen“, schätze diesen „hoch ein“ und wolle ihn „auch würdigen“. Nur wie? Das sollen sich die Leiter der Regionalbereiche überlegen. Vorgeschlagen werden „z.B. Gutschein oder Teamevent … verbunden möglichst mit einer persönlichen Danksagung.“ Sonderurlaub zu gewähren sei leider nicht möglich – wegen der „operativen Erfordernisse“ und der finanziellen Belastung von 200.000 Euro.

Nur zur Erinnerung: Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2017 einen Gewinn von 1,18 Milliarden Euro erzielt.

„Enttäuschend“, nennt der GBR-Vorsitzende Gerd Galdirs die Auskunft der Arbeitgeber. „Der G20-Gipfel war ein sicher nicht alltägliches Ereignis. Hier hätte die DB unseren Kolleginnen und Kollegen sicherlich eine besondere Wertschätzung zukommen lassen können. Diese Chance wurde verpasst. Schade.“

Die EVG fragt: Sind die eigenen Mitarbeiter weniger wert?  Für die einen Freifahrt und Sonderurlaub und für die anderen weniger als einen warmen Händedruck! Das kann’s nicht sein!