EVG Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: Der ICE ist nicht alles!

Am Mittwoch wird gefeiert: die DB AG weiht das Teilstück Leipzig-Erfurt der künftigen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und München ein. Die EVG-Landesverbände Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt begrüßen die Trasse - melden aber auch Kritik an. Der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs darf nicht auf Kosten des Nah- und Regionalverkehrs gehen.

Am Mittwoch wird gefeiert: die DB AG weiht das Teilstück Leipzig-Erfurt der künftigen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und München ein. Die EVG-Landesverbände Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt begrüßen die Trasse - melden aber auch Kritik an. Der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs darf nicht auf Kosten des Nah- und Regionalverkehrs gehen.

„Der ICE ist nicht alles“, schreiben die drei Landesverbände der EVG in einer gemeinsamen Stellungnahme. Die ICE-Trasse biete zwar die Chance, „neue Kunden für die Eisenbahn zu gewinnen und diese attraktiver zu machen.“ Die EVG fordert, „dass dies verbunden wird mit einer Ausbaustrategie für die öffentliche Mobilität insgesamt, wie diese in politischen Sonntagsreden immer wieder beschworen wird.“

„Jegliche Kürzungen im Schienenpersonennahverkehr wie im ÖPNV insgesamt sind dabei auszuschließen. Weil sie zukunftsfeindlich sind“, heißt es in der Stellungnahme weiter. „Flankiert werden muss dies mit einem politischen Maßnahmenpaket zur Schaffung von Kostengerechtigkeit, etwa Ausweitung der LKW- und Einführung einer Fernbusmaut.“

Die EVG in den drei Bundesländern befürchtet, dass parallel zur schrittweisem Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin-München-München der Nah- und Regionalverkehr ausgetrocknet wird. Hintergrund ist der Streit um die Verteilung der Regionalisierungsmittel, mit denen die Bundesländer den Nahverkehr auf der Schiene bestellen und bezahlen. „Auch die Fernzugreise beginnt für die Menschen „im Lande“ auf dem Bahnhof „draußen“ vor Ort. Und ALLE soll(t)en doch von der Neubautrasse profitieren!“ Es dürfe nicht sein, dass Menschen „in Sichtweite der Neubautrasse“ ihre Anschlüsse oder gar ihre Arbeitsplätze verlieren.