EVG positioniert sich zum Tarifkonflikt bei der Bahn - Kleiner Gewerkschaftstag in Fulda soll deutliches Signal senden

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sich auf ihrem „Kleinen Gewerkschaftstag“ zur aktuellen Auseinandersetzung im Eisenbahnbereich, dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Tarifeinheit sowie ihrer Haltung gegenüber konkurrierenden Gewerkschaften positionieren.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sich auf ihrem „Kleinen Gewerkschaftstag“ zur aktuellen Auseinandersetzung im Eisenbahnbereich, dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Tarifeinheit sowie ihrer Haltung gegenüber konkurrierenden Gewerkschaften positionieren.

Vor diesem Hintergrund hat sich der heute tagende Bundesvorstandes der EVG mit einer Resolution befasst, die den Titel "Für eine faire Tarifpolitik im Eisenbahnbereich“ trägt. Diese soll auf dem Kleinen Gewerkschaftstag der EVG beschlossen werden. Der Kleinen Gewerkschaftstag der EVG findet am 4. und 5. November in Fulda statt.

In der Resolution macht die EVG noch einmal deutlich, dass ihr gewerkschaftliches Selbstverständnis das der Solidarität ist. „In einer guten Gemeinschaft helfen die Starken den Schwachen“, machte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner deutlich. Dieses Prinzip nütze dauerhaft allen, weil Jeder, der heute stark sei, in einer von schnellen Veränderungen geprägten Zeit morgen schon zu den Schwachen gehören könne.

Deshalb müsse das Ziel einer erfolgreichen Gewerkschaftspolitik nicht die Spaltung oder Polarisierung der Beschäftigten sein, sondern das gesamthafte Eintreten für alle Beschäftigten. Zu diesem Ziel trage die Tarifeinheit im Wesentlichen bei.
Nach Maßgabe der EVG verfehlt der vorliegende Gesetzentwurf der Bundesregierung im Bereich der Eisenbahnen jedoch das Ziel, den sozialen Frieden durch Tarifeinheit zu erhalten. „Für den Bereich, für den wir tarifpolitisch Verantwortung tragen, sorgt das Gesetz eher für schärfere Auseinandersetzungen, statt diese zu befrieden. Deshalb hat der Bundesvorstand dem Gewerkschaftstag der EVG empfohlen, ein Nein zum Entwurf der Bundesregierung zu sagen“, so Alexander Kirchner.

Grund für die Ablehnung der EVG sei, dass der im Gesetzentwurf vorgesehene Begriff des „Betriebs“, als Bezugsgröße für die Ermittlung von Mehrheiten, viel zu klein gewählt wäre, um Tarifeinheit in Verbundunternehmen der Bahnen gewährleisten zu können. Solidarische Tarifarbeit werde so unmöglich gemacht.
Die Delegierten des Kleinen Gewerkschaftstages werden am Dienstagmittag über die vom Bundesvorstand beschlossene Resolution abstimmen. Zuvor wird der Vorsitzende der EVG, Alexander Kirchner, in einer Grundsatzrede weitere gewerkschaftspolitische Positionen der EVG deutlich machen.
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Hinweis an die Medien:
Der Kleine Gewerkschaftstag der EVG beginnt am Dienstag, den 4. November 2014, um 12:00 Uhr im Hotel Esperanto in Fulda.
Die Grundsatzrede des Vorsitzenden, Alexander Kirchner, ist für 12:20 Uhr geplant, die Verabschiedung der Resolution für 13:35 Uhr.
Um 14:00 Uhr laden wir zu einer Pressekonferenz ein. Hieran nehmen der Vorsitzende der EVG, Alexander Kirchner, sowie die stellvertretende Vorsitzende, Regina Rusch-Ziemba, teil; Regina Rusch-Ziemba ist Verhandlungsführerin der EVG in den aktuellen Tarifverhandlungen mit der DB AG.
Für eine Rückmeldung, ob wir mit Ihrer Teilnahme rechnen können, wären wir dankbar.