EVG fordert ab 2020 europaweites Verbot lauter Güterzüge

Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, hat anlässlich des heutigen "Tag des Lärm", die Forderung seiner Gewerkschaft nach einem Fahrverbot für laute Güterzüge ab 2020 bekräftigt. "Wir kriegen das Lärmproblem nur in den Griff, wenn für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen und Wagenhalter klar ist, dass in fünf Jahren keine Güterzüge mit Graugussbremsen mehr zum Einsatz kommen dürfen", stellte der EVG-Vorsitzende fest.

Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, hat anlässlich des heutigen "Tag des Lärm", die Forderung seiner Gewerkschaft nach einem Fahrverbot für laute Güterzüge ab 2020 bekräftigt. "Wir kriegen das Lärmproblem nur in den Griff, wenn für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen und Wagenhalter klar ist, dass in fünf Jahren keine Güterzüge mit Graugussbremsen mehr zum Einsatz kommen dürfen", stellte der EVG-Vorsitzende fest.

Gleichzeitig forderte Kirchner die Bundesregierung auf, bei den Zwischenzielen realistisch zu sein. Nachdem die neuen, "LL-Sohlen" genannten Bremsbeläge aus Verbundstoff erst seit weniger als zwei Jahren europaweit zugelassen seien, sei es schon aus logistischen Gründen völlig unmöglich, bis Ende 2016 die Hälfte aller deutschen Güterwaggons entsprechend umzurüsten.

Bislang kommen bei Güterzügen vorwiegend Grauguss-Bremsen zum Einsatz. Diese rauen beim Fahren die Radlaufflächen auf und verursachen daher mehr Lärm als Bremssohlen, die aus Verbundstoff bestehen. Die Umrüstung verursacht aber Kosten, die von so manchem Eisenbahnunternehmen aus Wettbewerbsgründen gescheut werden. Deshalb müssten klare Ziele und Konsequenzen formuliert werden.

"In der Frage der Umrüstung fordern wir ein größeres finanzielles Engagement der Bundesregierung", machte Kirchner deutlich. Den Eisenbahnen würden - etwa durch die EE-Umlage - ständige neue Kosten aufgebürdet, während dem LKW - beispielsweise durch die Absenkung der Maut - weitere Wettbewerbsvorteile gewährt würden. "Dieses Ungleichgewicht geht immer mehr zu Lasten des umweltfreundlichen Verkehrsträgers Schiene, der dringend gebraucht werde, damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreiche.", kritisierte der EVG-Vorsitzende. Für dessen Akzeptanz sei die Vermeidung von Lärm eines der entscheidenden Kriterien. Deshalb müsse der Bund sein Lärmsanierungsprogramm weiter vorantreiben und ebenso in die Eisenbahn-Infrastruktur investieren.

"Wir müssen uns grundsätzlich klar darüber werden, welche Prioritäten die Politik setzen muss und was Einzelentscheidungen, die getroffen werden, für das gesamte System Schiene bedeuten", forderte Kirchner. Es fehle an einem tragfähigen Gesamtkonzept. Deshalb wolle die EVG ein Spitzengespräch mit dem Bundeswirtschaftsminister, auf dem auch das Thema Wirtschaft und Eisenbahngüterverkehr zielführend erörtert werde.