Europa wählen – EVG-Frauen setzen ein klares Zeichen

Noch zwei Tage bis zur Wahl des neuen EU-Parlaments. Die Bundesfrauenleitung der EVG hat zu diesem Zeitpunkt noch mal ein klares Zeichen gesetzt: Frauen wählen!

Genau 100 Jahre ist es her, dass das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt wurde. Allein schon deswegen ist es für die EVG-Frauen überhaupt keine Option, am Sonntag nicht zur Wahl zu gehen. Jede von ihnen hat ein individuelles Thema, das für sie im Vordergrund steht. Frieden, Chancengleichheit, selbst über die Zukunft Europas (mit-) bestimmen wollen, Europa nicht den Nationalisten überlassen… alle einigt das Ziel, die Europäische Union demokratisch und sozial weiter zu entwickeln.

Auch über den Wahltag hinaus werden die EVG-Frauen sich weiter intensiv mit europäischen Themen befassen. Die Bundesfrauenleitung bildete eine Arbeitskreis Europa. Dieser soll künftig Themen und Anfragen der ETF in die EVG hinein kommunizieren, Positionen der EVG entwickeln und in die ETF zurück spiegeln. Umgekehrt sollen auch Themen, die „vor Ort“ entstehen und eine europäische Dimension haben, in die Bundesfrauenleitung und in die Zentrale der EVG übermitteln.

Ebenfalls auf der Tagesordnung: die Auseinandersetzung mit der AfD. Die EVG-Frauen stellten sich einstimmig hinter den Unvereinbarkeitsbeschluss des Bundesvorstandes. „In der Satzung und in den Richtlinien steht zwar bereits alles, aber in dem Beschluss ist noch mal eindeutig zum Ausdruck gebracht, wie wir mit dem Thema umgehen“, so eine Kollegin. „Wenn wir beim Auftreten rechter und rechtspopulistischer Tendenzen in der EVG nicht von Anfang dagegenhalten, haben wir die Entwicklung irgendwann nicht mehr in der Hand“, so Erika Albers, Vorsitzender der BFL. Sie wies aber auch darauf hin, dass es keine Vorverurteilungen und keine Pauschalurteile gibt. „Jeder Einzelfall wird genau geprüft.“ Mit maßgeschneiderten Angeboten soll die Auseinandersetzung vor Ort unterstützt werden.

Zwei Tage vor der Sitzung der BFL war die Diskussion um das Grundrenten-Konzept des Bundesarbeitsministers neu aufgeflammt. Für die EVG-Frauen ist klar, dass die Grundrente durchgesetzt werden muss. Denn: Es werden vor allem Frauen sein, die davon profitieren – rund 80 Prozent. Kein Wunder bei durchschnittlichen Altersrenten von 622 Euro im Westen und 928 Euro im Osten. Die Grundrente wäre also nicht nur ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Altersarmut, sondern würde auch eine stärkere Anerkennung der Lebensleistungen von Frauen mit sich bringen.