ETF im politischen Dialog mit neuer EU-Kommission

Die europäischen Bahngewerkschaften sind in den Dialog mit der neuen EU-Kommission und den frisch gewählten Europaabgeordneten eingetreten. Bei der von der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) organisierten Konferenz „From the Tracks to Brussels“ machten sie zentrale Forderungen deutlich: mehr Investitionen in den öffentlichen Bahnverkehr, faire Arbeitsbedingungen und eine sozial verantwortliche Verkehrspolitik.

Vertreter:innen von Gewerkschaften, EU-Institutionen und dem Europäischen Parlament diskutierten über Herausforderungen wie Liberalisierung, Arbeitsplatzsicherheit und die Rolle der Bahn als öffentliche Dienstleistung. 

Uli Schmidt vom Gesamtbetriebsrat DB Cargo kritisierte dabei die Wirtschaftspolitik der EU. Sie bedrohe die Stabilität öffentlicher Schienengüterverkehrsunternehmen wie DB Cargo in Deutschland. Das bestätigte auch Tim Engartner, Forscher von der Universität Köln. Er widerlegte die Auffassung, dass Wettbewerb zu einem erschwinglicheren Schienenverkehr führt. Gleichzeitig untermauerte er damit das Argument, dass die Liberalisierung sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Fahrgästen schadet.

Die ETF-Generalsekretärin Livia Spera warnte vor wachsender sozialer Unzufriedenheit im Sektor und forderte eine stärkere Einbindung der Gewerkschaften in die europäische Eisenbahnpolitik. Die ETF kündigte an, sich weiterhin für Arbeitnehmerrechte, hochwertige Arbeitsplätze und einen fairen Wettbewerb im Eisenbahnsektor starkzumachen.