Eröffnung Gotthard-Basistunnel: Kein Lohn- und Sozialdumping

Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner hat im Vorfeld der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels vor Lohn- und Sozialdumping im Eisenbahnbereich gewarnt. Das Herzstück der neuen Eisenbahn-Transversale durch die Alpen (NEAT) biete deutschen Transportunternehmen die Chance, nunmehr verstärkt mit eigenem Personal Güter auf der Schiene in die Schweiz oder durch die Schweiz zu transportieren. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass diese Mitarbeiter um ihren angemessenen Lohn betrogen würden, betonte Kirchner.

Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner hat im Vorfeld der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels vor Lohn- und Sozialdumping im Eisenbahnbereich gewarnt. Das Herzstück der neuen Eisenbahn-Transversale durch die Alpen (NEAT) biete deutschen Transportunternehmen die Chance, nunmehr verstärkt mit eigenem Personal Güter auf der Schiene in die Schweiz oder durch die Schweiz zu transportieren. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass diese Mitarbeiter um ihren angemessenen Lohn betrogen würden, betonte Kirchner.

„Wir fordern deshalb, dass für die Zeit eines grenzüberschreitenden Einsatzes die Löhne des Landes gezahlt werden, in dem der Einsatz erbracht wird - vorausgesetzt, diese sind nicht niedriger als im Herkunftsland“, unterstrich der EVG-Vorsitzende. Für Lokführer eines Güterzuges würde das beispielsweise bedeuten, dass sie für die Zeit, in der sie in der Schweiz fahren, einen Lohn analog ihrer Schweizer Kollegen erhalten.

Alexander Kirchner machte deutlich, dass die EVG - gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften - verhindern wolle, dass Unternehmen die Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs ausnutzten, um Vorteile für sich zu erlangen. Gerade im intramodalen Wettbewerb der einzelnen Eisenbahnverkehrsunternehmen werde auf allen Ebenen nach „Optimierungspotential“ gesucht, um die Transportkosten zu senken. Dabei käme der Bezahlung oft eine entscheidende Rolle zu.

„Da wir verhindern wollen, dass sich eine Lohnkostenspirale nach unten in Bewegung setzt, kann unsere Forderung heute nur lauten `Schweizer Lohn auf Schweizer Gleisen´“, so Alexander Kirchner. Dies schütze zudem die Arbeitsplätze der Schweizer Eisenbahner. „Da sind wir solidarisch“, machte er deutlich

Der EVG-Vorsitzende erinnerte daran, dass die deutschsprachigen Gewerkschaften sich bereits vor vier Jahren in einer gemeinsamen Charta darauf verständigt hätten, diese Form des Lohn- und Sozialdumpings gemeinsam zu bekämpfen. „Das ist ein mühsamer Weg, aber heute wird wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, dass wir in dieser Frage weiterhin aktiv bleiben“, stellte Kirchner fest.

„Insgesamt haben wir mit unserer Forderung ganz Europa im Blick“, so der EVG-Vorsitzende. In keinem Land dürften unterschiedlich hohe Löhne als „Standortvorteil“ zu Lasten der Arbeitnehmer gelten. Dagegen kämpften die Gewerkschaften mit aller Macht an. „Unser soziales Verständnis beruht auf Solidarität und nicht darauf, Beschäftigte gegeneinander auszuspielen“, stellt Alexander Kirchner fest.

Mit einer symbolischen Gleisbesetzung in den Rangierbahnhöfen Basel-Muttenz und Chiasso haben die Bahngewerkschaften am Freitag ihren Forderungen Nachdruck verliehen. Beteiligt waren auch EVG-Kollegen aus Karlsruhe sowie Kolleginnen und Kollegen von mobifair. Die europäische, deutsche, italienische und die Schweizer Bahngewerkschaft forderten bei der Protestaktion gemeinsam, dass für ausländisches Personal die Löhne des Landes gelten, wo die Arbeit geleistet wird.

 

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