Eindrucksvolle Protestaktion in Düsseldorf zeigt Entschlossenheit der Beschäftigten

„Ihr seid im Ausstand, um für eure verbrieften Rechte zu kämpfen“, so der EVG-Vorsitzende Torsten Westphal vor rund 250 Kolleginnen und Kollegen der eurobahn in Düsseldorf. Sie haben am Dienstag vor der Keolis-Deutschlandzentrale lautstark und unübersehbar demonstriert.

„Ihr kämpft gegen Ungerechtigkeit und gegen die Willkür der Arbeitgeber. Und dafür habt ihr die Unterstützung der gesamten EVG“, so Torsten Westphal an die Beschäftigten der eurobahn. Für ihre Unterstützung mit den betroffenen Keolis-Eisenbahner*innen waren aus mehreren Teilen der Republik Gruppen von Kolleginnen und Kollegen angereist, um in ihrer Freizeit an der Aktion teilzunehmen. Damit wird wieder einmal deutlich, was uns als EVG auszeichnet: Hat eine Gruppe von Mitgliedern ein Problem, dann ist das ein Problem für die gesamte EVG. „Ich bin stolz auf unsere kämpferische EVG“, bekräftigte Westphal.

Der Demonstrationszug vom DGB-Haus zum deutschen Firmensitz von Keolis/eurobahn zeigte den Zusammenhalt und die Entschlossenheit unter den Kolleginnen und Kollegen. „Wir sind aber auch fassungslos und wütend über das, was uns von „da oben“ geboten wird,“ brachte Streikleiter Sebastian Bitterwolf die Stimmung unter den Beschäftigten auf den Punkt.  

Wie weit die Solidarität mit den Streikenden greift, zeigen auch die Bekundungen anderer Organisationen. Anlässlich der Situation bei Keolis/eurobahn sprachen Sabine Graf, stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW, Carsten Löcker, verkehrspolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion, und Torsten Benz von der IGBCE Grußworte.

Bis jetzt, nach über einer Woche Streik, hat der Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Kernpunkte der EVG sind eine Erhöhung der Tariflöhne um 7,5 Prozent und ein Wahlmodell zwischen mehr Geld oder mehr Urlaub.

Die Auswirkungen des Streiks in NRW wachsen mittlerweile an. Stehende Züge und ruhende Werkstattleistungen führen zu Verspätungen und Ausfällen im Pendlerverkehr des bevölkerungsreichsten Bundeslandes.

Wie lange die Räder bei der Eurobahn stillstehen, hängt vom Arbeitgeber ab. Klar ist: Wir haben einen langen Atem. Uns geht es darum, dass alle Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen von einer Tariferhöhung profitieren. Eine gesplittete oder für einzelne Beschäftigte individuelle Bezahlung nach Gutsherrenart wollen wir verhindern. Das kann nur der Tarifvertrag der EVG gewährleisten.

Am frühen Nachmittag endete die Kundgebung - Der Arbeitskampf aber geht weiter. Der EVG Landeschef NRW, Hermann Josef Müller formulierte es sehr treffend: „Für heute sind wir weg. Aber wenn es notwendig ist, kommen wir auch wieder.“