Die Schiene in Mecklenburg-Vorpommern kann mehr

Die EVG spricht sich für eine Stärkung des Schienenverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern aus. „Die Schiene ist der klima- und umweltfreundlichste Verkehrsträger. Ob Güterverkehr, Personennah- oder Fernverkehr: Mehr Schiene tut M-V gut“, sagte der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert bei einem Gespräch mit Verkehrsminister Christian Pegel in Schwerin. Die EVG legte in dem Gespräch eine Reihe von Vorschlägen und Forderungen vor.

Unter anderem hat der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern ein Konzept für den massiven Ausbau der S-Bahn Rostock ausgearbeitet. Das Netz solle von drei auf acht Linien erweitert werden. „Die Stadt wächst, die Pendlerzahlen nehmen zu, aber die Erschließung von Stadt und Region durch SPNV und ÖPNV hält damit nicht Schritt“, kritisierte Burkert.

Es fehle insbesondere eine adäquate Anbindung des Hafengebietes mit Tausenden von Arbeitsplätzen. Im Güterverkehr fordert die Gewerkschaft den Erhalt und den Ausbau der Ostseehäfen. „Die Warenströme zwischen Ostasien bzw. Russland und Mitteleuropa nehmen zu. Die Eisenbahn kann wichtige Teile dieses Transportmengenwachstums übernehmen – aber nur, wenn wir die Infrastruktur und die Anlagen dafür haben.“

Die EVG fordert deshalb auch die Einrichtung eines Beirates bei der Landesverkehrsgesellschaft, um die Zukunftsentscheidungen für die Schiene zu beraten: „Wir bieten als EVG an, unsere Erfahrungen mit einzubringen. Die Stimme der Beschäftigten muss gehört werden“, fordert Holger Herzog, Vorsitzender des EVG-Landesverbandes.

Im Schienenpersonen-Nahverkehr (SPNV) fordert die EVG einen fairen Ausschreibungswettbewerb. „Einen guten SPNV wird man nur bekommen, wenn die Beschäftigten nicht alle paar Jahre Angst um ihre Arbeitsplätze und Löhne haben müssen“, sagte der Vorsitzende des EVG-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Holger Herzog. „Personalübergang, Tariftreue, Ausbildungsquoten, Sicherheit: Das sollte auch in Mecklenburg-Vorpommern in einem Vergabe- und Tariftreuegesetz nach dem Vorbild von Rheinland-Pfalz vorgeschrieben werden.“

Auch müsse bei Ausschreibungen im SPNV eine höhere Eigenerbringungsquote vorgeschrieben werden als derzeit. „Dass die Unternehmen bei manchen Verkehrsverträgen gerade mal 30 Prozent der Leistungen selbst erbringen müssen, ist nicht akzeptabel“, so Herzog. „Sie können damit ja selbst Leistungen im sicherheitsrelevanten Bereich fremdvergeben. Das ist fatal. Wir fordern 70plus: Mindestens 70 Prozent Eigenleistung muss in den Ausschreibungen vorgegeben werden.“