DGB Berlin-Brandenburg: „Die Arbeit der EVG wird angenommen“

Neujahrsempfang in aufgewühlten Zeiten: Einen Tag vor der nächsten Großdemo gegen Rechts und zum Schutz der Demokratie hatte der DGB Bezirk Berlin-Brandenburg zum politischen Get-Together in die neue DGB-Bundeszentrale geladen, das Hans-Böckler-Haus in Berlin-Schöneberg. Dabei und in einer gemeinsamen Pressekonferenz machten die Spitzengewerkschafter:innen aus Berlin und Brandenburg deutlich: „Wir sind die Stützpfeiler der Demokratie und wir werden sie verteidigen.“

Foto: DGB / Christian von Polentz

So brachte es die Bezirksvorsitzende Katja Karger auf den Punkt. Und: „Die Beschäftigten haben von der selbsternannten und sogenannten Alternative nichts zu erwarten.“  Sie warnte auch vor zunehmender Tarifflucht: „Gute Einkommen und Arbeitsbedingungen, wirtschaftliche Sicherheit und Perspektiven sind der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Tarifverträge stellen genau das her. Wer Tarifflucht betreibt, spaltet die Gesellschaft. Das stärkt Rechtspopulisten und Demokratiefeinde, und das dürfen wir uns nicht länger leisten.“

Für klare Kante gegen Rechts ist die EVG seit langem bekannt, schließlich haben wir bereits 2020 einen Unvereinbarkeitsbeschluss zur AfD gefasst, das stellte Berlins EVG-Landesvorsitzender Michael Bartl heraus. Er ging hierbei auch auf die positive Mitgliederentwicklung ein: Knapp 14.300 Kolleginnen und Kolleginnen, Berufseinsteiger:innen genauso wie Quereinsteiger:innen, sind im vorigen Jahr Mitglied unserer Gewerkschaft geworden. „Das zeigt, dass die Gewerkschaftsarbeit der EVG angenommen wird.“

Das ist vor allem eine erfolgreiche Tarifpolitik. Schon 2016 hat die EVG das Thema Arbeitszeit tarifiert: mit dem EVG-Wahlmodell. Die Beschäftigten können seitdem zwischen Geld, Urlaub und Arbeitszeitverkürzung wählen und die allermeisten entscheiden sich für sechs oder gar zwölf Tage zusätzlichen Erholungsurlaub – „und das sind garantierte Urlaubstage. Ein oder zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit sind kaum merkbar und generieren am Ende einfach nur mehr Überstunden.“ 

Die EVG tritt für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin und Brandenburg ein, sowohl was die Qualität als auch die Quantität betrifft. „Das ist auch ein Beitrag zu einer lebenswerten Stadt“. Möglich würde das unter anderem durch einen Ausbau der Schieneninfrastruktur und durch eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Und: indem es weiterhin bei einer S-Bahn aus einer Hand bleibt. Die EVG spricht sich eindeutig gegen eine Aufspaltung des S-Bahn-Netzes auf mehrere Betreiber und insbesondere gegen eine Trennung von Betrieb und Instandhaltung aus.