Bundesfrauenleitung: Fairtrade - Was ist das eigentlich?

Zu einem ersten digitalen Vortrag hat der Arbeitskreis Nachhaltigkeit der Bundesfrauenleitung in der vergangenen Woche eingeladen. Zum Thema „Fairtrade - Was ist das eigentlich?“ mit dem Referenten Kurt Damm, vermittelt über Fairtrade Deutschland e.V., kamen mehr als ein Dutzend Kolleginnen zusammen.

Bio- und Fairtrade-Siegel - © Fairtrade Deutschland e.V.

Fairtrade, so wissen es jetzt alle Teilnehmenden, kennzeichnet Waren, die aus „fairem“ Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und/oder ökonomische Standards eingehalten werden. Deutlich wurde leider, dass dieser Begriff rechtlich nicht gesichert ist. Dadurch ist eine Vielzahl an Siegeln entstanden, die man hinterfragen sollte. 

Beim Fairtrade Siegel von Fairtrade Deutschland e.V. gelten z.B. bestimmte Umwelt- und Arbeitsstandards für die Produzent:innen vor Ort:

  • Kleinbäuerliche Produktion 
  • Demokratische Strukturen
  • Keine Diskriminierung
  • Erkennbare Verbesserung der ökonomischen Situation der Kooperative
  • Kriterien zum Umweltschutz
  • Keine Sklaven- und Kinderarbeit
  • Gewerkschaftsfreiheit & Kollektivverhandlung 
  • Sicherheit am Arbeitsplatz

Die Vorteile der Produzent:innen, so der Referent, sind dafür Mindestpreise für ihre Produkte und sichere Handelsbeziehungen über einen langen Zeitraum. Ein klares Ziel ist dabei, ein stabiles Einkommen für ein selbstbestimmteres Leben zu ermöglichen.

Nach der grundlegenden Erläuterung folgten noch anschauliche Beispiele und Impressionen aus der Praxis, z.B. von einer Kooperative für Cashew-Anbau in Brasilien sowie eine reine Frauenkooperative, die Umbu-Marmelade (eine Baumfrucht) für den deutschen Markt herstellt. Neben Erfolgen, von denen berichtet wurde, ging es auch um Probleme vor Ort in den Kooperativen, z.B. beim Thema Arbeitsschutz oder der Beseitigung von sexueller Belästigung. 

„Das war ein sehr spannender erster Einstieg in das Thema, ich glaube, wir haben alle viel gelernt. Ich freue mich bereits darauf, wenn es weiter geht“, so EVG-Kollegin Annette Gebhardt (Bundesfrauenleitung), die für den AK Nachhaltigkeit die Einführung des Vortrags übernommen hatte.

Nach diesem Einstieg in das Thema soll es dann Ende des Jahres in einem zweiten Vortrag (07.12.2023 ab 17:30 Uhr) konkreter um die Rolle und Bedeutung von Gewerkschaften beim Thema Fairtrade gehen.

Interessierte EVG-Mitglieder (Personengruppe Frauen) können sich per Mail beim Bundesfrauensekretär melden (Marius.Beckmann@evg-online.org).

Weitere Informationen zu Fairtrade Deutschland e.V.: https://www.fairtrade-deutschland.de/