Ausgezeichnete Interessenvertretung: Verdienstkreuz für EVG-Kollegen

Was wären wir, was wären die Gewerkschaften, was unsere Gesellschaft ohne das ehrenamtliche Engagement? Gerade in Zeiten wie heute, wo „Krisenmodus“ das „Wort des Jahres“ ist, wo die Gesellschaft auseinanderdriftet, wo Spalter ihre trüben Suppen kochen, ist bürgerschaftliches Engagement so wertvoll wie nie.

Und es ist umso schöner und wichtiger, dass auch das Engagement für die Interessen der abhängig Beschäftigten gewürdigt und wertgeschätzt wird. So wie das unseres Kollegen Christian Bormann, der am Dienstag mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden ist. Wir freuen uns mit ihm und wir gratulieren herzlich!

Christian Bormann ist seit 1971 gewerkschaftlich aktiv. Nach der Wende in der DDR baute er den Ortsverband Erfurt der GdE / GdED auf, engagierte sich als Betriebsrat der DB Netz AG und gehörte als Arbeitnehmendenvertreter dem Aufsichtsrat des Unternehmens an. Aktiv hat er also die Verschmelzung von Bundesbahn und Reichsbahn und deren Umwandlung in eine Aktiengesellschaft begleitet. In der EVG bzw. unserer Quellgewerkschaft GdED/TRANSNET gehörte hat er lange dem Haupt- bzw. Bundesvorstand an. Ebenso baute er die Strukturen der sozialdemokratischen Partei in Weimar mit auf und engagierte sich bei den „Christinnen und Christen in der SPD“ sowie kommunalpolitisch in seinem Wohnort Weimar-Tröbsdorf.

Die Ehrung nahm der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow vor. „Das macht unser Land aus, dass sich Menschen aufmachen, um sich für andere Menschen einzusetzen, manchmal auch unter Zurückstellung der eigenen Interessen“, so Ramelow an die vier ausgezeichneten Thüringerinnen und Thüringer. Das Verdienstkreuz sei ein „Zeichen der Wertschätzung, dass ihr Wirken nicht unbemerkt bleibt.“ Allein schon unter diesen vier Bürger:innen wird deutlich, wie breit die Palette ehrenamtlichen Engagements ist: sie reicht von Bodendenkmalpflege über Kinder- und Jugendarbeit eben bis hin zur Interessenvertretung der Beschäftigten.

„Natürlich freue ich mich, aber ich bin auch etwas beschämt“, so Christian Bormann. „Eigentlich kann man so ein Verdienstkreuz nicht alleine kriegen. Ich habe meinen Teil beigetragen, aber das haben viele andere auch und tun es heute noch tagtäglich. Und hoffentlich bekommen sie auch einmal eine solche Auszeichnung."