Arbeitsbedingungen von Frauen - Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberseite auf EU-Ebene

Am Mittwoch haben die Gemeinschaft der Europäischen Eisenbahn- und Infrastrukturunternehmen (CER) und die Europäische Transportarbeiterföderation (ETF) die Verhandlungen über ein Abkommen auf EU-Ebene aufgenommen. Das Ziel: die Beschäftigung von Frauen in Eisenbahnsektor zu fördern.

Frauen machen europaweit weniger als 20 % der Arbeitskräfte im Eisenbahnsektor aus. Damit liegt die Quote weit unter der durchschnittlichen Erwerbsquote von Frauen am Arbeitsmarkt (46 %). Für einige Berufsgruppen ist diese Zahl sogar noch niedriger.

Sowohl Eisenbahnunternehmen als auch Gewerkschaften ist klar, dass die Situation geändert werden muss, um die Vielfalt am Arbeitsplatz zu fördern und schließlich das Bild des Eisenbahnsektors näher an das der Gesellschaft heranzuführen, in der auch die Bahnkunden leben.

CER und ETF haben das Thema Frauenrepräsentation im letzten Jahrzehnt mit mehreren Initiativen begleitet. Angesichts der aber nur langsamen Entwicklung des Frauenanteils in der Arbeitnehmerschaft beschlossen beide, eine Vereinbarung mit den EU-Sozialpartnern auszuhandeln.

Der Präsident des sozialen Dialogs der EU im Eisenbahnsektor, Giorgio Tuti, sagte, "die demografische Situation in den Eisenbahnunternehmen in ganz Europa erlaubt es dem Eisenbahnsektor nicht mehr, auf die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Talente von Frauen zu verzichten. Der Europäische Sozialdialog ist der richtige Ort, um über wirksame Maßnahmen zu verhandeln, die zur Erhöhung des Frauenanteils in allen Berufsgruppen des Eisenbahnsektors führen".

Der Vizepräsident des sozialen Dialogs der EU im Eisenbahnsektor, Matthias Rohrmann, sagte, „die Vielfalt und insbesondere die Förderung der Beschäftigung von Frauen ist ein wichtiges Anliegen der Eisenbahnunternehmen. Die geplante Vereinbarung der Sozialpartner CER und ETF kann die Entwicklung positiver Maßnahmen der Unternehmen unterstützen, ihr Engagement sichtbarer machen und damit den Sektor für die Arbeitnehmer*innen noch attraktiver machen".

Die stellvertretende Generalsekretärin der ETF, Sabine Trier, sagte, „die ETF ist der Ansicht, dass der einzige Weg in die Zukunft um Frauen in Eisenbahnberufen anzuziehen, darin besteht, Chancengleichheit und gute Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Was Arbeitnehmerinnen zu Gute kommt, ist ein Vorteil für die gesamte Belegschaft. Es liegt im Interesse der Branche und ihrer Mitarbeiter*innen, die Anstrengungen und das Engagement zur Erreichung dieses Ziels zu verstärken."

CER-Exekutivdirektor Libor Lochman sagte, „die CER-Mitglieder nehmen dieses Ziel sehr ernst. Aus diesem Grund sind wir bestrebt, die Verhandlungen aufzunehmen, um ein Ergebnis zu erzielen, das bewährte Verfahren fördert und die Herausforderungen bewältigt."