Preisverleihung „Die Gelbe Hand“: erster Preis geht an Azubi der Rheinbahn AG

Am 19. März fand im Schweriner Schloss die Prämierung des Wettbewerbs „Die Gelbe Hand“ statt. Organisiert und durchgeführt wird der Wettbewerb von dem Gewerkschaftsverein „Mach meinen Kumpel nicht an! - Für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V.“

Rund 100 Gäste aus Politik, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft sowie Aktive des Kumpelvereins nahmen am Festakt teil. Auch dieses Jahr haben junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Auszubildende sowie Berufsschülerinnen und -schüler Projekte eingereicht, die sich kreativ mit dem Thema „Rassismus“ auseinandersetzten. Schirmfrau der Preisverleihung war die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig.

Der erste Preis ging in diesem Jahr an die Auszubildenden der Rheinbahn AG in Düsseldorf. Sie hatten 5000 Schutzhüllen für Fahrkarten mit dem Logo der Gelben Hand bedrucken lassen.

Der dritte Preis ging an eine Berufsschulklasse aus Braunschweig, die ihre Erfahrungen mit kultureller Vielfalt innerhalb des Klassenverbands in einem authentischen Video aufzeigten. Der zweite Preis ging an die angehenden Grafik-Designer aus dem Kolping Berufskolleg Stuttgart, die das Buch „Think!“ zum Thema Flucht und Asyl gestalteten.

Der Sonderpreis Mecklenburg-Vorpommern ging an Jugendliche aus Rostock, die im Projekt „Sportangebot für Geflüchtete“ ehrenamtlich wöchentlich Fußballtraining für Geflüchtete und Einheimische in einer Rostocker Gemeinschaftsunterkunft organisierten.

Weitere Sonderpreise gingen an die Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung der Firma Nestlé für ihr Konzept gegen Diskriminierung im Betrieb, an das Team Betriebliche Beratung Mecklenburg-Vorpommern für das Projekt „Azubis on Tour“, sowie an die JAV der Evonik AG in Marl.

Der Vorsitzende des Kumpelvereins, Giovanni Pollice, lobte die Ausgezeichneten für ihre ehrenamtliche Tätigkeit: „Dieses großartige Engagement ist nicht selbstverständlich.“ Gerade heute sei Rassismus nicht nur am rechten Rand, sondern in der Mitte vorzufinden. Daher brauche es eine Intensivierung aller Formen der politischen Bildungsarbeit: „Antirassismus muss in Schulen zum Pflichtfach werden. Die oft beschworene wehrhafte Demokratie gilt es in den Herzen und in den Köpfen zu verankern.“ Vielfalt, Solidarität und Gleichbehandlungen seien Werte der Gelben Hand.  „Menschenverachtenden, rassistischen  und demokratiefeindlichen Gesinnungen müssen wir mit aller Kraft entgegentreten. Mehr denn je!“, appellierte der Vorsitzende Pollice.

Der „Kumpelverein“ ist eine der ältesten antirassistischen Initiativen Deutschlands und zugleich die einzige bundesweite Organisation, die sich dabei überwiegend auf den betrieblichen Kontext konzentriert. Prominente Unterstützer des „Kumpelvereins“ waren zu Beginn Willy Brandt, Udo Lindenberg, Günter Wallraff und Tatort-Kommissar Schimanski, der 1988 im Tatort demonstrativ mit der Gelben Hand am Revers auftrat.

Weitere Informationen zum Verein „Mach meinen Kumpel nicht an!“ sind unter www.gelbehand.de.