5 Jahre FDL-Tag in Bayern!

Unser kleines Jubiläum haben wir mit Fahrdienstleiterinnen und Fahrdienstleitern aus allen Netzen in Bayern begangen. Unsere Themen haben wir mit unserem EVG-Vorstand Kristian Loroch, mit Marijana Schweingruber, Leiterin Betrieb der DB InfraGO Bayern sowie Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, diskutiert.

Der FDL-Tag Bayern findet seit 2021 jährlich statt. Organisiert und durchgeführt wird er von unserer bayrischen Fachgruppe der Fahrdienstleiter, um Themen und Fragen des Berufstandes zu diskutieren und voranzubringen. Der diesjährige FDL-Tag Bayern 2025, der am 28. Oktober im Augustiner-Keller in München stattgefunden hat - war der größte Info-Tag, den wir bisher ausgerichtet haben!

Mit dem Beitrag des Vorsitzenden des DGB Bayern, Bernhard Stiedl, zur Bedeutung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) sind wir in den Tag gestartet. „Aus der Politik kommt immer wieder der Ruf, wir sollten länger und härter arbeiten. Dabei sind es doch gerade wir, die das Land am Laufen und die Züge am Fahren halten“, betonte Bernhard. Auch die Diskussion um eine mögliche Erhöhung des Renteneintrittsalters kritisierte er deutlich: „Wir würden gerne einmal denjenigen sehen, der so etwas fordert – und selbst bis 70 im Schichtdienst arbeitet!“

Der DGB bündelt die Kräfte von Millionen Beschäftigten. Gerade in Zeiten, in denen Arbeitnehmerrechte und soziale Errungenschaften zunehmend infrage gestellt werden, ist es wichtiger denn je, dass wir als Arbeitnehmerbewegung geschlossen, kraftvoll und solidarisch auftreten.

Mit dem Wissen um gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen und warum wir als Gewerkschaften im DGB hier zusammenstehen, sind wir dann in die Workshop-Phase gestartet. Die Diskussionen in den Kleingruppen war als Vorbereitung des Nachmittags gedacht. Eine Gruppenarbeit, die wir als Fachgruppe weiter aufbereiten werden, denn: gerade hier wurden viele wichtige Themen genannt und hitzig diskutiert! Über tarifpolitische Forderungen (wie einem Zuschlag für große Stellwerke bzw. Knoten), über Beschäftigungsbedingungen vor Ort (wie der zeitweisen bis dauerhaften Überlastung, wenn es mit der Personalplanung nicht klappt), bis hin zur Zunft des FDL (Stichwort digitaler Befehl) wurden bis in die Mittagspause hinein die Gespräche geführt.

Den Nachmittag eröffnete Kristian Loroch. Kristian startete mit dem Satz „Ohne die Infrastruktur funktioniert es nicht!“ in aktuelle Herausforderungen der DB InfraGO, denn die Zeiten werden nicht nur gesamtgesellschaftlich härter, sondern auch bei uns, bei der Eisenbahn. „Für uns als EVG stehen ganz klar die Beschäftigten im Mittelpunkt!“, so Kristian. Eine Kundenorientierung sei natürlich wichtig, aber „wer sich nicht um seine Beschäftigten kümmert, der hat bald keine mehr, die für ihn arbeiten!“. Als EVG beziehen wir hier ganz klare Position. Und dass wir mit starker Stimme sprechen und auch keiner um uns herum kommt, das hat unser Stimmgewicht im Aufsichtsrat, bei der Benennung eines neuen Vorstandes des Konzerns und der DB InfraGO gezeigt.

Das eine ist es, die Weichen für den Konzern richtigzustellen, das andere, dass unsere Tarifverträge eingehalten werden: „Es kann nicht sein, dass Kolleginnen und Kollegen im Stellwerk für eine reguläre Besetzung bis aufs letzte ausgepresst werden“, sagte Kristian. Auch, um hier den Überblick der individuellen Überzeit zu bewahren, wurde die neue Arbeitszeitkontenstruktur eingesetzt. Marijana Schweingruber knüpfte an und erläuterte die aktuelle Personalsituation und berichtete zu den Maßnahmen, die getroffen wurden, um weitere Kandidaten im Bereich Stellwerkpersonal zu rekrutieren. Weiter wies sie darauf hin, was unternommen wird, um Mitarbeitende zu halten und zu fördern. Frau Schweingruber sprach von einer positiven Tendenz, allerdings gäbe es noch Weiteres zu tun und gerne gehe sie mit uns ins Gespräch dazu. Zum Thema Generalsanierung in der Region Süd stellte Frau Schweingruber die geplanten Zeitläufe und Phasen vor, die mit den Umleiterstrecken aus Sicht des Arbeitgebers bewältigbar seien.

Mit letztgenanntem Punkt starteten wir in die gemeinsame und offene Diskussion – denn gerade zum Thema Baustellen war schon am Vormittag einiges bezüglich Überlastung, von Einhalten der Pausen und über Druck auf Mitarbeiter, Maßnahmen durchführen zu „müssen“ gesprochen worden. Die gemeinsame Diskussion mit Frau Schweingruber und Kristian, war – wie auch die gemeinsame Diskussion mit den Referenten der letzten Jahre es waren – das Highlight des Tages. Es sind diese Diskussionen, in denen Beschäftigte ihre Situation schildern können, wo Fragen und Kritik geäußert werden können und der Arbeitgeber zuhört und Rede und Antwort steht, die unsere Forderungen als FDL voranbringen. Denn eines hat der FDL-Tag wieder gezeigt, es gibt nach wie vor viel zu tun und zu verbessern, um den Beruf sichtbarer und attraktiver zu machen!

In puncto wichtige Informationen, gute Diskussionen und Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bayern war der FDL Tag 2025 im Augustiner-Keller München ein voller Erfolg!

Unser Dank gilt dem EVG-Landesverband Bayern und den bayrischen EVG-Netzbetriebsgruppen, welche den FDL-Tag finanziell unterstützen. Danke nochmal an alle Teilnehmenden. Danke an unsere Kollegin Laura Pitzinger vom Fonds soziale Sicherung, die den ganzen Tag über mit Info-Material und mit Antworten auf unsere Fragen bereitstand. Danke vor allem auch an die Helferinnen und Helfer im Hintergrund, an die Referenten und an die EVG-Fachgruppe der FDL Bayern, die diesen Tag möglich gemacht haben!