100 Jahre Sophie Scholl

Heute am 9. Mai jährt sich der Geburtstag von Sophia Magdalena „Sophie“ Scholl zum 100. Mal, sie wurde 1921 in Forchtenberg (nordöstliches Baden-Württemberg) als viertes von fünf Kindern geboren.

Anfangs begeisterten sich die Kinder im Gegensatz zu ihren Eltern für den Nationalsozialismus. So auch Sophie Scholl, die 1934 dem Bund Deutscher Mädel (BDM), der NS-Massenorganisation für Mädchen von 14-18 Jahren, beitrat und dort engagierte.

Der Bruch erfolgte spätestens 1937, als sie mit ihren Geschwistern für einige Stunden verhaftet wurde, weil sie sich in der verbotenen bündischen Jugend (eine Jugendbewegung ähnlich den Pfadfinder*innen) engagiert hatten.

Während Abitur, einer Ausbildung und dem obligatorischen Arbeitsdienst entwickelte Sophie eine deutliche politische Haltung und begann dann ein Biologie- und Philosophiestudium in München. 

Dort lernte sie einige Studierende aus der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ kennen, die sie in ihrer Haltung bestärkten. Entschlossen beteiligte sie sich an der Herstellung und Verbreitung von Flugblättern, die zu klaren Entscheidungen gegen die totalitäre Diktatur aufriefen.

Am 18. Februar 1943 wurde Sophie Scholl gemeinsam mit ihrem Bruder Hans bei einer Flugblattaktion in der Münchner Universität entdeckt und schließlich inhaftiert.

Vier Tage später wurde sie in München vom Volksgerichtshof wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat [und] Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt. Noch am selben Tag wurden sie, ihr Bruder Hans Scholl und Christoph Probst, ein Studienkollege, hingerichtet. 

Nach der Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen gelten das Urteil und die Hinrichtung heute als rechtswidrig.

Heutzutage würdigen zahlreiche Straßen, Plätze, Briefmarken, Gedenkmünzen und Weiteres das Andenken der drei jungen Widerstandskämpfer*innen.

„Die EVG bekennt sich zu den Grundsätzen des demokratischen und sozialen Rechtsstaats, zum vereinten, demokratischen Europa und widersetzt sich antidemokratischen, faschistischen sowie extremistischen Bestrebungen. Die EVG steht für Vielfalt, Respekt und Wertschätzung. Wir alle sind dazu aufgefordert, kollegial und solidarisch zu handeln und uns im Alltag aktiv und offen gegen Demokratiefeindlichkeit, Rechtsextremismus und -populismus zu positionieren“, so Martin Burkert, stellvertretender EVG-Vorsitzender.

„Wer sich heute in Deutschland aufgrund der Corona-Maßnahmen in einer Diktatur wähnt und sich mit Sophie Scholl vergleicht oder gleichsetzt, verhöhnt nicht nur ihr Andenken und die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes, sondern verkennt auch unsere Demokratie“, so Burkert.