EVG hält an ihren Kernforderungen fest - alle 37 Forderungen werden mit klaren Arbeitsaufträgen erörtert

Die erste Runde der Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der Deutschen Bahn ist am Donnerstag gegen 15 Uhr zu Ende gegangen.

„Wir haben dem Arbeitgeber zum Auftakt unsere Forderungen dargelegt und einen ersten Austausch unserer Ansichten vorgenommen. Erwartungsgemäß hat die DB AG auf die schwierige Situation hingewiesen, in der sich das Unternehmen befindet. Da unsere Kolleginnen und Kollegen aber auch oder gerade wegen der besonderen Herausforderungen, vor denen die Deutsche Bahn stehen, einen tollen Job machen, werden wir an unseren berechtigten Forderungen unbeeindruckt festhalten“, so die EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. 

Video zur Auftaktverhandlung

„Unsere Mitglieder wollen 7,5 Prozent mehr Geld einschließlich mehr vom EVG-Wahlmodell, sie wollen, dass sich die DB AG finanziell stärker an der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersvorsorge (bAV) beteiligt und sie fordern eindeutigere Regelungen, die es ermöglichen, die auf dem Langzeitkonto „angesparte“ Zeit während des gesamten Berufslebens individuell und selbstbestimmt zu nutzen - und nicht erst gegen Ende des Berufslebens“, so Regina Rusch-Ziemba.Deutlich wurde in der Auftaktrunde, dass die Forderung der EVG-Mitglieder nach einem mehr vom EVG-Wahlmodell beim Arbeitgeber auf Vorbehalte stößt. Man habe einige innovative Ideen und wolle mehr Teilhabe, erläuterten die Vertreter der DB AG, alles andere aber sei schwierig, war seitens der Deutschen Bahn zu vernehmen.

„Ziel der EVG ist es, die Tarifverhandlungen mit der DB AG bis Ende des Jahres zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.“

Regina Rusch-Ziemba, EVG-Verhandlungsführerin

Das stieß auf umgehenden Widerspruch bei der EVG. „Wir sind auch im Hinblick auf das EVG-Wahlmodell mit einem starken Mandat unserer Mitglieder ausgestattet, das uns einen eindeutigen Verhandlungsauftrag gibt", stellte Regina Rusch-Ziemba klar. Zudem kämen für die EVG nur Vereinbarungen in Frage, von der letztlich alle Mitglieder partizipieren. Insgesamt geht die EVG mit einem 37 Punkte umfassenden Forderungspaket in die Tarifverhandlungen. Dieses Forderungspaket ist in der „Zukunftswerkstatt Tarifpolitik“ entwickelt worden. Insgesamt fünfmal hatten sich jeweils mehr als hundert Vertreterinnen und Vertreter der verschiedensten Tarifkommissionen getroffen, um gemeinsam zu diskutieren und zu beraten, welche Schwerpunkte die EVG in der aktuellen Tarifrunde setzen soll. Deren Empfehlung sei anschließend von der zuständigen Tarifkommission DB AG 2018 einstimmig beschlossen worden, nachdem zuvor die Mitglieder der EVG in einer Umfrage befragt worden seien“, so Regina Rusch-Ziemba.

Ziel der EVG sei es, die Tarifverhandlungen mit der DB AG bis Ende des Jahres zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Deshalb vereinbarten beide Parteien bereits in der nächsten Verhandlungsrunde, am 29.10.2018, sämtliche Forderungen der EVG ausführlich zu erörtern und in Arbeitsgruppen mit klaren Aufträgen zu beraten. „Das könnte am Ende eine open-end-Veranstaltung werden, aber die Zeit wollen wir investieren, um für die mehr als 100.000 bei der DB AG Beschäftigten EVG-Mitglieder das bestmögliche Ergebnis zu erzielen“, so die EVG-Verhandlungsführerin. 

Wir setzen in dieser Tarifrunde auf größtmögliche Transparenz. Unmittelbar nach den Verhandlungen informierten die Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba und Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal in Videokonferenzen über den Verlauf der ersten Runde. In den Geschäftsstellen Berlin, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Frankfurt und Würzburg versammelten sich Kolleginnen und Kollegen zu der Übertragung der Videokonferenzen. Diesen Weg werden wir bei den weiteren Verhandlungen fortsetzen.

Bilder von der Auftaktverhandlung