Die Bundesseniorenleitung (BSL) der EVG geht gut aufgestellt in die kommende Legislaturperiode. In den vergangenen Wahlkreiskonferenzen sind zahlreiche Kolleginnen und Kollegen frisch in das Gremium gewählt worden. In Fulda ist die neu zusammengestellte BSL zu ihrer ersten Sitzung zusammengekommen.
„Ich freue mich auf die kommenden fünf Jahre und auf die Zusammenarbeit mit euch“ – dieser Satz zog sich wie ein roter Faden durch die Vorstellung der Kolleginnen und Kollegen. Sie sind für fünf Jahre in die Bundesseniorenleitung gewählt worden, manche zum zweiten, manche zum ersten Mal. Verbunden damit ist eine Verjüngung des Gremiums.
Was wollen wir als Seniorenvertreter/innen in den fünf Jahren bis 2022 erreichen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Frühjahrssitzung. Aufgeteilt in vier Arbeitsgruppen, wurde eine stattliche Reihe von Themen zusammengetragen. Auch hier gab es einen roten Faden: Die Digitalisierung ist nicht nur ein Thema für junge Leute oder für aktiv Beschäftigte, sondern mehr und mehr auch für Seniorinnen und Senioren. „Auch wenn uns Arbeit 4.0 nicht unmittelbar betrifft – wir haben tagtäglich mit neuen, digitalisierten Arbeitsweisen zu tun“, so Anne Pawlitz, Sprecherin der BSL. „Unsere Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass Seniorinnen und Senioren nicht aus dem gesellschaftlichen Leben abgehängt werden.“
Auch wenn uns Arbeit 4.0 nicht unmittelbar betrifft – wir haben tagtäglich mit neuen, digitalisierten Arbeitsweisen zu tun
Ein ebenfalls oft genannter Punkt: Der Übergang vom aktiven Berufsleben in den Ruhestand ist immer noch eine schwierige Phase. Hier verlassen immer noch viele Kolleginnen und Kollegen die Gewerkschaft, weil sie meinen, die Gewerkschaft könne nichts mehr für sie erreichen. Eine grundfalsche Auffassung. Denn Gewerkschaften sind die stärkste Lobby, die die Seniorinnen und Senioren haben. „Wir müssen“, so ein Kollege, „die Betriebsgruppen stärker dafür sensibilisieren. Hier müssen alle Hand in Hand arbeiten.“
Weitere Themen der BSL in den kommenden fünf Jahren werden die Forderung nach einem Bundesseniorenmitbestimmungs- oder –mitwirkungsgesetz sein. „Wenn wir etwas für die ältere Generation erreichen wollen“, so ein Kollege, „müssen wir eine solide Grundlage haben, sonst sind wir nur Bittsteller.“ Ebenso wird sich die EVG weiter dafür einsetzen, die Seniorenarbeit im DGB stärker zu verankern. „Senioren im DGB sind eine starke Stimme, aber wir müssen dafür alle Senioren aus den Einzelgewerkschaften an einen Tisch bringen.“
Beschlossen wurden auf der Frühjahrssitzung der BSL auch insgesamt vier Anträge an die Bundesseniorenkonferenz. Hier fordert die Bundesseniorenleitung vor allem einen Ausbau der Daseinsvorsorge, um eigenständiges und selbstbestimmtes Leben auch im Alter zu ermöglichen. Die weiteren Anträge befassen sich mit Verbesserungen der Versorgungsleistungen der ehemaligen Beschäftigten der Deutschen Reichsbahn, mit der Angleichung der Rentenwerte und der Stellung der Senioren im DGB.