„An der EVG kommt niemand vorbei!“ Mit einem klaren und selbstbewussten Schlusswort hat der EVG-Vorsitzende Martin Burkert die 5. Bundeskonferenz der EVG beendet. „Tragt das mit Stolz in eure Betriebe, liebe Kolleginnen und Kollegen: Sagt allen: Nur weil die EVG so stark ist, nur weil wir weiter Mitglieder gewinnen, nur deswegen haben unsere Worte Gewicht.“
2026 werde ein Jahr, in dem sich zeigen wird, „wie stark die Demokratie im Betrieb ist. Ein Jahr, in dem wir unsere Stärke vor Ort zeigen werden- in jedem Werk, in jedem Stellwerk, auf jedem Zug, in jeder Dienststelle. Gerade jetzt - in Zeiten von Personalmangel, Arbeitsdruck und Umstrukturierungen - brauchen wir diese Einheit und: Klarheit. Denn: Nur geeint in unseren Kräften und: klar in unseren Aussagen können wir etwas bewegen.“
Wir sind deshalb stark, weil wir immer wieder die Themen ansprechen, die unsere Leute bewegen.
Martin Burkert, EVG-Vorsitzender
Selbstbewusstsein komme nicht von Ungefähr, so Martin weiter. „Wir sind deshalb stark, weil wir immer wieder die Themen ansprechen, die unsere Leute bewegen. Auch dann, wenn mal kein Scheinwerferlicht darauf geworfen wird.“ Das betreffe zum Beispiel die Sicherheit am Arbeitsplatz. Für unsere Kolleg:innen ist das leider ein tagtägliches Thema, wie die 3.500 Körperverletzungen und rund 15.000 verbalen Übergriffe jährlich allein bei der Deutschen Bahn zeigen.
Als positives Beispiel dafür, wie sich die EVG-Betriebsrät:innen bei diesem Thema engagieren, nannte Martin die BodyCam. „Wer hat denn dafür gesorgt, die Bodycams bei Regio eingeführt werden und: seit dem Sommer pilotiert auch beim Fernverkehr? Das waren wir. Die GDL war am Anfang dagegen. Und erst jetzt, wo es die Kolleginnen und Kollegen immer mehr wollen, erst jetzt will sie ja schon immer dafür gewesen sein. Ich sage: Nur auf unsere Betriebsrätinnen und Betriebsräte ist bei diesem Thema Verlass!“
Zuvor hatte die Bundeskonferenz einstimmig das Arbeitsprogramm für 2026 beschlossen. Damit hat sich die EVG für das kommende Jahr erneut eine anspruchsvolle Agenda gegeben.
„Nehmt euch Inspiration und Motivation für das kommende Jahr mit“, so Martins abschließende Worte ins Plenum. „Lasst uns 2026 gemeinsam der Motor für eine starke Bahn sein - für gute Arbeit, für Mitbestimmung, für Zusammenhalt.“
Übrigens: Allein während der beiden Tage in Fulda sind 300 neue Kolleg:innen in die EVG eingetreten!
Kurz vor dem abschließenden Programmpunkt, der Verabschiedung des Arbeitsprogramms 2026, hatte die Bundeskonferenz noch zwei Gäste: Ronald Ditte und Kay Ellmers, Betriebsräte im Werk Bremen der DB Fahrzeuginstandhaltung. Sie kamen direkt von einem anderen Event, der Verleihung des Deutschen Betriebsrätepreises in Bonn. Kay Ellmers berichtete von „einem überwältigenden Erlebnis“ im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Bonn. „Es gab auch sehr interessante Themen der anderen Gremien, wir konnten da auch viel mitnehmen.“
Beworben hatte sich der Bremer Betriebsrat für ein innovatives Projekt, das wir demnächst auch in der imtakt genauer vorstellen werden. Wie in anderen Werken auch, sind es die EVG-Betriebsräte, die sich Gedanken über neue Wege der Standortsicherung und damit die Zukunft der Arbeitsplätze machen. Bremen ist Kompetenzzentrum Diesel. „Wenn das Verbrenner-Aus so kommt wie beschlossen, ist bei uns die Arbeit weg“, so Ronald. „Wir wollen herausfinden, ob Dieselmotoren auf die Nutzung von Wasserstoff umgerüstet werden können.“ Projekt- und Forschungspartner ist die Fraunhofer-Gesellschaft. Im kommenden Jahr soll die Erprobungsphase beginnen, „und wenn das klappt, können wir auch externen Kunden anbieten, ihre Motoren umzurüsten.“
Einen Preis bekamen die Bremer nicht, aber Ronald und Kay waren keineswegs enttäuscht. „Unter 70 Bewerbern sind wir unter die ersten sechs gekommen. Und ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, den Oscar nicht zu bekommen.“