: Gegen Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen

Leiharbeit und Werkverträge werden immer häufiger genutzt, um verfehlte Personalplanungen auszugleichen.

Wie Werkverträge die Belegschaften spalten

Arbeitgeber-Mythen unter der Lupe

Die Arbeitgeber machen Stimmung gegen faire Regeln für Werkverträge und Leiharbeit. Ihr Argument: Es gibt gar keinen Missbrauch von Werkverträgen – alles ganz legal. Und Lohndumping würde mit Werkverträgen auch nicht betrieben. Außerdem seien Werkverträge nur bei sehr speziellen Dienstleistungen in Ausnahmefällen üblich.

Gegen Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen

Leiharbeit und Werkverträge werden immer häufiger genutzt, um verfehlte Personalplanungen auszugleichen und Personalkosten zu drücken. Dort wo Leiharbeit bereits zurückgedrängt wurde, werden Werkverträge geschlossen. Die Phantasie der Arbeitgeber in dieser Hinsicht ist nahezu unerschöpflich! Tagtäglich erleben wir, wie sich prekäre Arbeitsverhältnisse in den Betrieben ausbreiten und wie auch die Normalarbeitsverhältnisse unterwandert und ausgehöhlt werden.

Schon jetzt sind aber wir und unsere Betriebsräte nicht untätig. Die EVG hat sich den Kampf gegen Leiharbeit und Werkverträge auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam mit unseren Betriebsräten werden wir es nicht zulassen, dass die Arbeitgeber die derzeit relativ schwachen Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte insbesondere bei den Werkverträgen ausnutzen. Dazu hat der Bundesvorstand der EVG am 19. Juli Positionen und Forderungen beschlossen.

„Wir erleben auch im Eisenbahnbereich, dass sich Leiharbeit und Werkverträge immer mehr ausbreiten, mit schädlichen Folgen für die Beschäftigten.“

Alexander Kirchner, Vorsitzender der EVG

Gut so: Gesetz zu Werkverträgen kommt!

Die EVG hat die Einigung der Koalitionäre in Sachen Leiharbeit und Werkverträge begrüßt. "Angesichts der Tatsache, dass reguläre Arbeitsplätze immer häufiger an Drittfirmen ausgelagert werden, war es dringend erforderlich, hier klare Regeln zu beschließen“, so der Vorsitzende Alexander Kirchner. Missbrauch und Lohndrückerei dürfe es nicht geben. "Wir erleben auch im Eisenbahnbereich, dass sich Leiharbeit und Werkverträge immer mehr ausbreiten, mit schädlichen Folgen für die Beschäftigten“, kritisierte Kirchner. Stammarbeitsplätze würden ersetzt, Tarifverträge unterlaufen und die Mitbestimmung ausgehöhlt. Deshalb habe dringender Handlungsbedarf bestanden.

Für den Vertretungsbereich der EVG kündigte Kirchner weitergehende Regelungen an. "Im Bereich der Eisenbahnen muss beispielsweise geklärt werden, ob Leiharbeiter auch in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt werden dürfen“, betonte er. Hier stünden noch kontroverse Diskussionen bevor.

So will die Bundesregierung Leiharbeit und Werkverträge künftig neu regeln:

  • Leiharbeit wird auf 18 Monate begrenzt
  • Equal pay nach 9 Monaten: dann müssen Leiharbeitnehmer wie Stammbeschäftigte bezahlt werden.
  • Kriterien für Werkverträge sollen Missbrauch verhindern

Diese Regeln hätte es nicht ohne unseren gemeinsamen Einsatz nicht gegeben, denn die CSU hatte das Gesetz zeitweise blockiert. Dagegen haben wir protestiert.

"Die Unternehmen müssen ihr Risiko wieder selber schulten“

Gerade die Dienstleistungsbereiche sind anfällig für prekäre Beschäftigungsformen. Wie es im Geschäftsfeld Dienstleistungen der Deutschen Bahn aussieht, erklärt Klaus Koch, Vorsitzender des Spartenbetriebsrates der DB Dienstleistungen GmbH.

"Leiharbeit darf nicht auf Kosten eigener Arbeitnehmer gehen"

Betriebsräte müssen mehr Rechte im Kampf gegen die Ausweitung von Leiharbeit und Werkverträgen haben - sagt Henrik Maiwald. Als Betriebsrat von DB Services in Stralsund weiß er, wovon er spricht. Deswegen unterstützt er die EVG-Kampagne gegen die Ausweitung prekärer Beschäftigungsformen.

Bilder der Demo