Tag der Arbeit in Fulda

Der Kreisverband des DBG Fulda hatte in diesem Jahr zum Tag der Arbeit eingeladen. Rund zweihundert Gewerkschafter:innen sowie politisch Aktive sind dem Aufruf gefolgt.

Begonnen wurde die Veranstaltung mit einem ökumenischen Gottesdienst. Ein Bezug zur Arbeit und Zitaten aus der Bibel zeigten, dass es schon lange Gleichnisse gibt, die sich Arbeit, Leben und Würde der Menschen auch zu Beginn der Christenheit drehten.

Nach dem Gottesdienst zog der Demonstrationszug durch die Fuldaer Straßen, bevor es zur Kundgebung auf den Universitätsplatz ging. Nach kurzer Eröffnung durch den DGB-KV konnte als Hauptredner unser Kollege Andreas Güth, Geschäftsstellenleiter der EVG Kassel, mit seinem Vortrag beginnen. 

Koll. Güth ging in seiner Rede auf die aktuellen Krisen ein, Verteilungskrise Reich und Arm, weltweite Krisen und Kriege, Mindestlohn. Auch das Thema Tarifpolitik als Erfolgsrezept für alle Arbeitnehmenden wurde deutlich beschrieben. Er nannte an Beispielen einige erfolgreiche Tarifabschlüsse. Weiter ging es über die Themenfelder, Tarifbindung, Besoldung, Arbeitszeitgesetz, Renteneintritt und -bezug, aber auch Angriffe auf Gewerkschafter:innen. Natürlich durfte das Thema Bahn nicht fehlen: Unterfinanzierung, Personalpolitik, Sparprogramme erfordern starke Betriebsräte und Unterstützung durch die EVG. 

Danach wurde konkret die Schließungsabsicht des Werkteils in Delitzsch thematisiert, das Hauptwerk ist in Fulda. EVG und BR haben bereits Gegenmaßnahmen ergriffen, um den Abbau von Arbeitsplätzen zu verhindern. Doch auch an anderen Stellen drohen Entlassungen, hier wird die Solidarität aller benötigt. 

Emotionaler wurde es am Ende, als Koll. Güth über einen Besuch im KZ Buchenwald berichtet, wenige Tage danach überfiel Putin die Ukraine. Die Folgen davon spüren wir weiterhin täglich. Über die Unwägbarkeit in der amerikanischen Politik, bis zum Erstarken von rechten Parteien, ging Koll. Güth dann noch auf die Tagespolitik ein. Zum Abschluss betonte er, dass es die DNA der Gewerkschaften ist, gemeinsam streiten und für unsere Rechte zu kämpfen, unabhängig der sexuellen Orientierung, Hautfarbe, Geschlecht, Alter oder Religion. Er rief auf zum gemeinsamen Handeln gemäß dem diesjährigen Motto „Mach dich stark mit uns“.

Nach dieser ausdrucksstarken Rede mit viel Applaus kam Koll. Matthias Ebenau von der IG Metall zu Wort. Er ging hauptsächlich auf die Änderungen in der Industrie ein, deren Auswirkungen wir auch in Fulda hautnah mitbekommen. Als Beispiel nannte er die Schließung der „Gummiwerke“ und die beabsichtigte Schließung bei der Mehler AG.

Das Duo Zwei-Klang sorgte für die musikalische Umrahmung. Bei bestem Wetter wurde danach noch auf dem Platz weitergefeiert.